Bad Ragaz. Der plötzliche Weggang von Mario Götze verhinderte, dass Robert Lewandowski ebenfalls zum FC Bayern wechseln durfte. Der BVB-Starstürmer hat sich mit dem Verbleib in Dortmund abgefunden, auch wenn es andere Absprachen gegeben hat. Hans-Joachim Watzke versteht, dass der Pole in München viel mehr verdienen kann.

Stürmerstar Robert Lewandowski hat sich damit abgefunden, dass Borussia Dortmund ihm einen Wechsel zum Triple-Gewinner Bayern München verweigert. "Ich muss das akzeptieren, dass ich in Dortmund bleiben muss", sagte der polnische Nationalspieler der Bild-Zeitung im Trainingslager in Bad Ragaz/Schweiz.

Allerdings scheint er doch einen gewissen Groll zu hegen. "Ich spielte und traf in dem Wissen, dass ich im Sommer wechseln darf", sagte er der Sport Bild. Er sei sich nach den Gesprächen auch sicher gewesen, er dürfe "eine freie Wechselentscheidung" treffen. "Nun sollte plötzlich alles anders sein. Leider ist es jetzt auf einmal so, dass ich hierbleiben muss", klagte er. Er sei über den Umgang mit seiner Person verwundert, müsse jedoch respektieren, "wenn der BVB darauf verzichten will, für mich viel Geld zu bekommen."

Plötzlicher Götze-Abgang verhinderte Bayern-Wechsel

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Monatelang hatte es Theater um einen möglichen Transfer gegeben. Lewandowski wollte vom einen Champions-League-Finalisten zum anderen wechseln, schwieg aber zumeist. Lediglich über polnische Medien waren Aussagen des 24-Jährigen zu hören. Seine Berater dagegen machten bei jeder Gelegenheit Druck. Der BVB, der schon Mario Götze an die Bayern verloren hatte, verhinderte einen Transfer.

Nun wird Lewandowski aller Voraussicht nach im kommenden Jahr ablösefrei zum Rekordmeister gehen. "Ich bin durchaus optimistisch, dass der Spieler im nächsten Jahr zu Bayern München wechseln wird", hatte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge im Trainingslager im italienischen Riva del Garda gesagt.

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Lewandowski trifft erneut bei BVB-Test

Der BVB betont, dass sich Lewandowski höchst professionell verhält. "Mehr Profi geht nicht", sagte Trainer Jürgen Klopp, und Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke erklärte, er habe "nie Zweifel am Charakter" des Spielers gehabt. Lewandowski gibt für derlei Gedanken auch keinen Anlass: Er traf in den Testspielen gegen Bursaspor und am Dienstagabend beim FC Luzern (4:1).

Watzke glaubt an gute Lewandowski-Saison 

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke erwartet von Torjäger Robert Lewandowski ähnliche Spitzenleistungen wie in der vergangenen Saison, auch wenn der polnische Nationalspieler nicht zu seinem Wunschverein Bayern München wechseln durfte. "Robert hat einen wirklich guten Charakter. Er wird sich damit abfinden und dann wird er eine gute Saison bei Borussia Dortmund spielen, da bin ich ganz sicher. Wenn er sein komplettes Können auspackt und etwas Glück dabei hat, kann er abermals eine sehr gute Saison spielen", sagte der BVB-Boss im Interview mit dem Sport1-Bundesliga-Sonderheft.

Bayern kann mehr Gehalt zahlen

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Watzke erklärte, dass die Gehälter beim Triple-Gewinner aus München deutlich über denen in Dortmund liegen: "Ich glaube, dass die Gehaltsrelation zu Bayern München beim Verhältnis 2:1 liegt. Wir haben es in den vergangenen Jahren geschafft, den Abstand zu den Dritten und Vierten ökonomisch zu verbreitern. Und wir haben den zu Bayern verkürzt, aber da liegt noch eine Menge zwischen uns." (sid)