Bad Ragaz. Obwohl die Bayern seit Monaten um Robert Lewandowski kämpfen, arbeitet der Dortmunder genau so motiviert im Training mit, wie in der Vergangenheit. Dies hat jedenfalls Sven Bender beobachtet, der zwar unbedingt zur WM 2014 fahren möchte, aber nichts gegen Klopps Rotation hat.
Für Sven Bender hatte die kräftezehrende vergangene Saison, die bei Borussia Dortmund mit verlorenen Champions-League-Finale geendet hatte, noch ein Nachspiel. Der Mittelfeldspieler gehörte zu den Profis, die mit der Nationalmannschaft zwei arg bedeutungsarme Spiele in Amerika auszutragen hatten. Bender spielte 45 Minuten. Ein bemerkenswert niedriger Ertrag für einen doch beträchtlichen Aufwand und den Verzicht auf ein paar Tage Urlaub.
Aber so sieht Bender das nicht. „Das ist immer eine Chance, mich zu zeigen. Bei mir ist das ja immer so eine Hängepartie mit der Nationalmannschaft. Deshalb hat es mich gefreut, dass ich ein paar Minuten mitnehmen konnte. Wie es jetzt weitergeht, kann ich nur über den Verein beeinflussen.“
Lewandowski "ist der Robbie, der er immer war"
Mit dem hat er auch in der kommenden Saison, auf die sich der BVB gerade im Trainingslager in Bad Ragaz vorbereitet, große Ziele. Es gilt, den Abstand auf den FC Bayern München zu verringern – obwohl dort im Süden mächtig aufgerüstet wird. „Wir gucken nicht, was in München passiert“, sagt Bender: „Wir wollen uns gut vorbereiten.“
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Einen gibt’s beim BVB, der auch gerne jetzt schon in München wäre, aber in Dortmund bleiben muss: Stürmer Robert Lewandowski. Aber Bender setzt voll auf den abwanderungswilligen Kollegen. „Wir sind ein super Team, wir haben ein tolles Klima im Kader. Robbie ist engagiert, haut sich rein. Er ist der Robbie, der er immer war.“
Er soll seine Tore schießen und dann muss Bender und Co. nur gelingen, die Zahl der Gegentreffer zu verringern. „Es war nicht unser Ziel, 42 Gegentore zu kassieren. Da müssen wir konzentrierter und disziplinierter werden“, sagt Bender, der sich wie im vergangenen Jahr mit Kapitän Sebastian Kehl einen harten Kampf um den defensiven Part im zentralen Mittelfeld liefern wird.
Rotation "hat mir gut getan"
Eigentlich will Bender immer spielen. Schließlich geht es für ihn, die Hängepartie, auch um das Ticket zur Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien. Die Spiele im Trikot der Borussia sind seine Bewerbungsschreiben. Je mehr, desto besser.
Trotzdem sagt er: „Wir haben in der vergangenen Saison schon viel rotiert. Und ehrlich: Das hat mir gut getan.Auch wenn man sich nicht immer gern auf die Bank setzt. Aber wenn man sieht, wer da für einen spielt, was das für eine Qualität ist, dann ist das überhaupt kein Problem.“ Dann hat man auch noch ein paar Kräfte über, um nach der Saison Länderspiele zu absolvieren. Im nächsten Jahr allerdings noch viel lieber als in diesem.