London. . Ob mit Ticket für das Endspiel in der Fußball-Königsklasse oder ohne: Eine Reise nach London lohnt sich auf jeden Fall. Hier gibt es die Tipps unserer Korrespondentin rund um das deutsche Champions-League-Finale zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München.

Runter von der Couch und ab an die Themse zum „German Thriller“: Für kurzentschlossene Fußballfans gibt es noch gute Chancen, das Champions-League-Finale in Wembley aus der Nähe zu erleben. Die wichtigsten Informationen rund um das Sportereignis des Jahres im Überblick:

Wie bekomme ich noch Tickets?

Wer Glück hat, gewinnt günstige Plätze in der Ticketlotterie der Vereine – entweder beim FC Bayern nach telefonischer, schriftlicher oder Online-Anmeldung (Ticketpreise 90 Euro - 390 Euro) oder beim BVB (nur online, 80 Euro bis 415 Euro). Beim FC Bayern ist Sonntag um 16 Uhr Teilnahmeschluss, beim BVB am Sonntag um Mitternacht.

Alle anderen Fans müssen sehr tapfer sein oder ihr Sparbuch plündern: Bei Ebay finden sich Tickets ab 1500 Euro. Onlinehändler Ticketbis.net bietet Kontingente zwischen 1650 Euro und 33.000 Euro für VIP-Plätze an. Bei Livefootballtickets.com kosten zwei Eintrittskarten inklusive Steuern und Kurierservice zum Hotel 4300 Euro. Der offizielle Veranstalter – der europäische Fußballverband UEFA – weist darauf hin, dass die Karten personalisiert werden und am Stadion Sicherheitsüberprüfungen geplant sind.

Wie sieht’s mit Zimmern in Wembley aus?

Beim Ibis oder Holiday Inn in Wembley kann man sich die Anfrage sparen – beide sind ausgebucht. Im Hilton Wembley gehen die letzten Zimmer derzeit für 500 Euro Startpreis pro Nacht weg. Günstiger sind Privatunterkünfte, vor allem, wenn Fans in Gruppen anreisen. AirBnB.de oder Wimdu.de haben zurzeit noch freie Wohnungen in Wembley im Angebot; Last-Minute-Hotelzimmer in London finden sich auf Laterooms.com. Wer ein Hotel- oder Privatzimmer in der Londoner Innenstadt bucht, sollte darauf achten, dass die Un­terkunft fußläufig zu den U-Bahn-Linien Metropolitan Line, Jubilee Line oder Bakerloo Line liegt – sie verbinden das Wembley Stadion mit der Innenstadt.

Wann fährt die letzte U-Bahn von Wembley in die Innenstadt?

Um 0.26 Uhr verlässt die letzte U-Bahn die Station Wembley Park Richtung King’s Cross und Liverpool Street Station. Wer noch weiter muss, sollte früher fahren. Faustregel: Bis 0 Uhr in der Bahn sitzen, die bis zur Haustür fährt.

Wie lange fahre ich zum Stadion?

Von Oxford Circus oder King’s Cross dauert die U-Bahn-Fahrt nach Wembley 30 Minuten. Zum Stadion in dem Londoner Vorort sind es dann noch einmal 15 Minuten zu Fuß. Autofahrer sollten nicht am Stadion parken, sondern den Wagen ganz am Ende der U-Bahn-Linie auf Pendlerparkplätzen (Uxbridge oder Ruislip) abstellen und die wenigen Stationen stadteinwärts bis Wembley Park mit der „Tube“ zurücklegen.

Wo schaue ich das Spiel in London, wenn ich kein Ticket habe?

Die deutsche Fankurve außerhalb des Stadions sammelt sich in den zwei deutschen Kneipen Bavarian Beerhouse und Zeitgeist, wobei das Bavarian Beerhouse „schon seit Wochen durch schlaue Füchse ausgebucht“ ist. Tische zum Essen gibt es auch im Zeitgeist nicht mehr, allerdings sind Fußballfans auf den Stehplätzen im Pub herzlich willkommen (zeitgeist-london.com, 49 Black Prince Road). Ein beliebter, altmodisch-britischer Pub zum Fußballgucken ist das Compton Arms im Nordwesten der Stadt (TheComptonArms.co.uk). Zum deutschen Champions-League-Finale will der Besitzer Bratwurst und Beck’s Bier servieren.

Nicht vergessen: Wegen der Sperrstunde gibt’s in fast allen Londoner Kneipen das letzte Bier, wenn die Glocke gegen 24 Uhr ertönt. Diskussion zwecklos – Wirte, die später noch Gerstensaft zapfen, verlieren ihre Schanklizenz. Aber es gibt ja noch die Clubs zum weiterfeiern, etwa: Horse and Groom in Shoreditch (28 Curtain Road) und The Alley Cat bei Covent Garden (4 Denmark Street).

Lohnt es sich, nach Wembley zu fahren – auch ohne Ticket?

Englische Fans raten davon ab: Große Leinwände oder Public Viewing sucht man in dem Vorort vergeblich. Für Essen verlangen Gastronomen vor und im Stadium außerdem Mondpreise. Klüger ist es, schon in der Stadt zu essen – zum Beispiel eine Currywurst bei „Herman ze German“ in der 19 Villiers Street (Station Charing Cross).