Madrid. Dortmunds Ilkay Gündogan hätte dem BVB und den Fans die dramatischen Schlussminuten in Madrid ersparen können. Bevor Real zwei Tore erzielte und gefährlich nah an den Finaleinzug herankam, vergab Gündogan eine hochkarätige Torchance. Er selbst ist heilfroh, dass es am Ende alles gut gegangen ist.

Ilkay Gündogan lieferte im Halbfinal-Rückspiel der Champions League bei Real Madrid eine bestechende Partie ab. Mal abgesehen von einem einzigen schwachen Moment, der dem Mittelfeldmann von Borussia Dortmund noch immer nachhängt.

Ilkay Gündogan, herzlichen Glückwunsch zum Einzug ins Champions-League-Finale. Wie klingt das für Sie?

Ilkay Gündogan: Es ist ein bisschen schwierig, das in Worte zu fassen, weil diese Vorstellung vom Champions-Leauge-Finale so eine Art Kindheitstraum von mir ist.

Knapp genug war es ja…

Gündogan: Was da in den letzten Minuten passiert ist, ist unbeschreiblich. Und wenn ich ehrlich bin, kann ich mich auch noch gar nicht richtig darüber freuen, weil ich noch nicht kapiert habe, was uns da passiert ist. Das Gefühl hatte ich auf dem Platz und in der Kabine. Wir lagen uns in den Armen, aber trotzdem hat man die Dimension noch nicht begriffen. Es ist unglaublich, was wir als BVB-Familie geleistet haben. Wir haben es mehr als verdient, ins Finale einzuziehen.

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Wie groß war Ihre persönliche Erleichterung beim Schlusspfiff? Schließlich hatten Sie den Führungstreffer auf dem Fuß.

Gündogan: Eigentlich muss ich sagen, dass ich das Gefühl habe, dass ich mich wegen der Szene bei den Fans, den Trainern und meinen Mitspielern entschuldigen muss. Der muss drin sein. Mir sind bevor der Ball meinen Fuß berührte, so viele Möglichkeiten durch den Kopf gegangen. Das wäre die Vorentscheidung gewesen.

Ist Ihnen das Sekunden vor dem Ende noch einmal durch den Kopf gegangen?

Gündogan: Ich weiß nicht, wie ich hier gestanden hätte, wenn es 0:3 ausgegangen wäre. Dann wäre ich, glaube ich, gar nicht rausgekommen und wäre direkt nach Hause geflogen. Aber zum Glück muss ich mir darüber jetzt keine Gedanken machen.

Nun steht wahrscheinlich ein rein deutsches Finale bevor. Ist Ihnen klar, dass Sie den Bayern mit einem Sieg ganz viel kaputt machen können?

Gündogan: Wir wollen niemandem etwas kaputt machen, wir wollen unsere Möglichkeiten auch im deutschen Traum-Finale ausreizen. Und ich denke, wenn wir das tun, dann haben wir gute Chancen, den Pott zu holen.

Aufgezeichnet von Daniel Berg