Dortmund. Jakub Blaszczykowski wird dem BVB wie auch Mats Hummels im Bundesliga-Duell beim VfB Stuttgart fehlen – dennoch war Trainer Jürgen Klopp am Donnerstag ein wenig erleichtert, denn die Verletzung ist wohl weniger schlimm als angenommen. Wir haben Klopps Aussagen protokolliert.
Starke Länderspielauftritte der deutschen BVB-Nationalspieler, Verletzungssorgen bei Jakub Blaszczykowski und nicht zuletzt das bevorstehende Spiel gegen den VfB Stuttgart – es gab zuletzt einigen Gesprächsstoff bei Borussia Dortmund vor der Bundesligapartie beim VfB Stuttgart (Samstag, 15.30 Uhr/live bei uns im Ticker). Wir haben die Stimmen dazu gesammelt.
BVB-Trainer Jürgen Klopp zu Blaszczykowski: Eigentlich ist es tragisch, dass wir uns schon freuen, dass ein Spieler nur eine Zerrung hat. Kuba dachte aber, es könnte durchaus etwas Schlimmeres sein. Jetzt ist er untersucht worden und da ist herausgekommen, dass es nicht ganz so dramatisch ist und dass es eine Möglichkeit gibt für Mittwoch. Das ist ja schon mal etwas. Da haben wir schon mal einen Spieler, der sich mit Mittwoch beschäftigen kann, alle anderen haben jetzt erstmal Samstag im Blick.
Klopp zu Mats Hummels: Mats kann auch nicht, sowohl Samstag und Mittwoch nicht. Er hat noch nicht richtig trainiert, er läuft zwar und es sieht ganz gut aus, aber das Programm ist ja ziemlich eng getaktet und bei der Schwere der Verletzung haben diese paar Tage jetzt sicher nicht ausgereicht, um wieder ans Mannschaftstraining zu denken, deshalb müssen wir da auch jeden Tag abwarten. Aber ich gehe davon aus, dass er am Mittwoch nicht kann und am Samstag sowieso nicht.
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Klopp zum Spiel des DFB-Teams: Das Spiel war natürlich großartig, es war schön zu sehen, dass wir, nachdem wir ja jahrelang nicht soviel leisten konnten, für Deutschland, wenigstens für den Sieg gegen die Kasachen sorgen konnten. Tolle Tore, gutes Spiel, es hat aber auch gezeigt, wie schnell die Stimmung kippen kann. Ich habe den Kommentar der ersten Halbzeit noch im Ohr und in der zweiten Halbzeit hat der gleiche Mensch gesprochen, der dann auf einmal alle Probleme des deutschen Fußballs in dieser zweiten Halbzeit erkannt hat, das fand ich irgendwie komisch. Aber das geht halt recht flott im Fußball. Es war fußballerisch ein schöner Abend, sie haben das gut gemacht.
Klopp zum Auftritt seiner Nationalspieler: Mir wäre es lieber gewesen, sie hätten ein bisschen früher runtergedurft. Wo Schürrle und Podolski draußen saßen, habe ich gedacht, es wäre doch auch nicht schlimm, wenn man wechselt, aber das ist ja kein Wunschkonzert. Ich wechsel' ja auch nicht so früh.
Klopp zum BVB-Gegner Stuttgart: Letzte Woche hat Stuttgart gewonnen. Sie haben eigentlich unangemessen große Probleme. Klar, sie haben wenig Punkte geholt in der Rückrunde, aber es geht auch da relativ zügig, dass alles in Frage gestellt wird. Es ist stimmungstechnisch ein bisschen stressig in Stuttgart und unser Auftrag ist jetzt, dafür zu sorgen, dass sich das nicht dramatisch verbessert. Man hat gegen Frankfurt gesehen, wie unglaublich wichtig der Sieg für den VfB Stuttgart ist, von der Intensität her, was da abgelaufen ist in der Schlussphase. Auch mit ein paar Dingen, die mit Fußball nicht direkt was zu tun haben, da war die ganze Anspannung zu erkennen.
"Man muss wirklich auf alles eingestellt sein"
Klopp zur Qualität des Gegners: Wir werden uns drauf einstellen müssen. Wir haben bereits unsere eigenen Erfahrungen mit Stuttgart gemacht, das Spiel hier war auch extrem intensiv, davor war das 4:4. Es waren immer enge Spiele, man muss wirklich auf alles eingestellt sein. Es ist eine schwere Aufgabe gegen einen weitaus besseren Gegner, als diese Anfangsphase der Rückrunde hat erscheinen lassen. Und deshalb ist es gar nicht schlecht, dass das jetzt alle wissen. Wir wissen, wie schwer die Aufgabe wird, nach Stuttgarts Sieg gegen Frankfurt wissen es auch alle anderen wieder.
Klopp zum möglichen Titelgewinn der Bayern: Es gibt kaum etwas, was mich weniger interessiert, wenn ich über Samstag nachdenke. Das einzige Problem wäre, dass wir nicht gewonnen hätten. Wenn es etwas zu gratulieren gibt, werde ich es von Herzen tun, weil es völlig verdient wäre und weil sie eine großartige Saison spielen. Aber es wäre mir sehr recht, wenn wir das nicht am Samstag tun müssen.
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Klopp zur Länderspielpause: Die Länderspielpause war ja durch unterschiedliche Ereignisse gekennzeichnet, was meine Spieler angeht. Die beiden jüngsten mit Moritz Leitner und Leonardo Bittencourt haben großen Spaß gehabt mit der U20, die deutschen Nationalspieler haben zwei Spiele gewonnen. Neven nicht jetzt nicht überglücklich zurückgekommen, das Spiel gegen Kroatien steckt da sicher noch in den Klamotten. Das 1:3 gegen die Ukraine hat in Polen auch keine Freudentänze ausgelöst, wie man an den Reaktionen nach dem 5:0 gegen San Marino sehen konnte, als es trotzdem ein Pfeifkonzert gegeben hat.
Klopp zu den Auswirkungen auf seine Spieler: Man muss das ausklammern, was passiert ist. Wenn man Selbstbewusstsein mitnehmen kann, nimmt man es mit, wenn nicht, vergisst man die Zeit am besten gleich wieder. Aber Robert Lewandowski hat gegen San Marino Tore gemacht, Piszczek hat getroffen, Wahnsinn, die beiden Torschützen der Polen haben wir also in der Mannschaft und die werden in guter Verfassung sein.
Klopp zu den Erwartungen für Samstag: Es wartet mit Stuttgart ein taktisch gut organisierter Gegner, der zu allem bereit sein wird, kleinere und größere Schweinereien, alles wird dabei sein, und wir müssen darauf gefasst sein. Wir müssen auf eine leidenschaftliche Herangehensweise eingestellt sein. Aber das ist nicht so dramatisch, ich erwarte das auch von meiner Mannschaft.