Dortmund. . Moritz Leitner steckt in der schwierigsten Phase seiner Karriere. Die Einsatzzeiten des BVB-Talents stagnieren beim Double-Sieger und beim letzten Test der deutschen U21-Nationalmannschaft vor dem EM-Turnier im Juli erhielt der defensive Mittelfeldspieler eine Denkpause. Bei der U20 holte sich Leitner wichtige Erfolgserlebnisse.
Statt Worte hat Moritz Leitner in diesen Tagen Taten für sich sprechen lassen. Oder besser Tore. Zwei Mal hat die deutsche U20 die Schweiz geschlagen. In beiden Spielen traf der Nachwuchsprofi von Borussia Dortmund. Am Dienstag gelang ihm kurz vor Schluss sogar der 3:2-Siegtreffer. Wichtige Erfolgserlebnisse für den defensiven Mittelfeldspieler, der in der schwierigsten Phase seiner Karriere steckt.
Leitner, 20, war im Sommer 2011 als Supertalent nach Dortmund gekommen. Bereits lange vorher war er in den Fokus der aufmerksamen BVB-Scouts gerückt, die ihn vor der Haustür der Bayern bei 1860 München entdeckt hatten. Aus der damaligen Ablöse von 500.000 Euro ist inzwischen ein Transferwert von fünf Millionen Euro geworden.
Leitner "war bislang auf einem sehr guten Weg"
Der Wechsel in den Westen verlief ohne Anpassungsprobleme. Leitner kam in seiner ersten Bundesligasaison auf 17 Einsätze, lief drei Mal in der Champions League auf und durfte Meisterschaft und Pokalsieg mitfeiern. Leitners Einsatz-Serie setzte sich in der laufenden Saison fort: Er kam in 14 der 17 Hinrunden-Liga-Spiele zum Einsatz, stand dabei fünf Mal in der Startelf, sammelte seine Minuten in der Königsklasse und hatte zudem seinen festen Platz im Talente-Tummelplatz U21. „Moritz war bislang auf einem sehr guten Weg“, sagt sein Berater Thomas Kroth.
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2013 läuft es allerdings gar nicht mehr so gut. Leitner kam nur noch in vier Liga-Spielen zum Einsatz, war zuletzt defensiver Mittelfeldmann Nummer 5. Nach dem Glanzauftritt von Winter-Neuzugang Nuri Sahin gegen Freiburg dürfte sich an diesem Status vorerst nichts ändern. „Moritz benötigt Spielzeit, um sich weiterzuentwickeln“, sagt Thomas Kroth.
Auch in der U21 tat sich zuletzt wenig Erfreuliches für den Dortmunder. Trainer Rainer Adrion, der schon mal mit der forschen Art des Borussen hadert, reiste mit seiner Mannschaft, aber ohne Leitner nach Israel. Dort steht im Juni die EM an. Ein Turnier als Bühne für die Stars der Zukunft, bei dem auch Leitner unbedingt spielen will. Beim letzten Test vor dem Turnier erhielt er eine Denkpause. Der 20-Jährige spielte stattdessen bei der U20 und konnte dort auf sich aufmerksam machen. „Es hat Riesenspaß gemacht. Es war ein schönes Gefühl, der Mannschaft mit meinen Toren helfen zu können“, sagte er dieser Zeitung.
BVB im Fall Leitner gesprächsbereit
Beim BVB landeten schon im Winter erste Anfragen für Leitner. Zu Mainz 05 haben sich inzwischen Hamburg, Wolfsburg und Hoffenheim gesellt. „Wir sind noch mitten in der Saison“, sagt Sportdirektor Michael Zorc und will noch nicht über die Zukunft des Spielers sprechen. Sicher ist: Die Dortmunder, bei denen Leitner bis 2015 unter Vertrag steht, haben Gesprächsbereitschaft zugesagt, sollte sich die Einsatz-Situation von Leitner bis zum Sommer nicht verbessern. Denkbar ist ein Ausleihgeschäft. Der BVB will das deutsche Talent ungern für immer abgeben, sondern dessen Entwicklung in Ruhe beobachten. BVB-Schulprojekt