Dortmund. BVB-Coach Jürgen Klopp überraschte gegen Hannover 96 nicht nur mit Robert Lewandowski auf der “Zehn“ und Julian Schieber im Sturm, sondern auch mit Kevin Großkreutz als Rechtsverteidiger. Der gebürtiger Dortmunder bewarb sich um weitere Einsätze, sieht sich aber nicht als Piszczek-Herausforderer.

Jürgen Klopps Schachzug machte sich bezahlt: Mit zwei Torvorlagen nahm Kevin Großkreutz eine der Hauptrollen beim 3:1-Heimsieg gegen Hannover 96 ein. Das Zusammenspiel mit "Kuba" funktionierte auf Anhieb und auch defensiv ließ der 24-Jährige nichts anbrennen. Der gebürtige Dortmunder, der diese Saison bereits achtmal eingewechselt wurde, bewies Allrounder-Fähigkeiten und bewarb sich damit für weitere Einsätze - egal auf welcher Position.

Nach der gelungenen Bundesliga-Vorstellung könnte der BVB-Coach möglicherweise demnächst noch einmal auf die Allzweckwaffe der Borussia in der Viererkette zurückgreifen. Lukasz Piszczeks Hüftprobleme sind schließlich bekannt. Großkreutz sagte den Pressevertretern nach dem Spiel, dass er sich in den Dienst der Mannschaft stellen werde und dort agiert, wo er gebraucht wird. Als Herausforderer von Lukasz Piszczek, dem er "Weltklasse" attestiert, sieht er sich allerdings nicht.

Roman Weidenfeller:

In der ersten Hälfte halbwegs ernsthaft von Sobiech geprüft (38). Beim Gegentor erst von Mitspieler Santana gefordert und dann ...

Note: 3

... chancenlos (40.). Musste bei einem Chahed-Schuss (55.) in die Knie gehen.

Kevin Großkreutz:

Auf der Piszczek-Position. Und mehr als ordentlich. Hatte erst Anstürmer Rausch und dann dessen Ersatz Schmiedebach im Griff.

Note: 2

Vorlagengeber beim 1:0 und beim 2:0.

Neven Subotic:

Nahm sich zur nachträglichen Abstimmung Nebenmann Santana schon nach einer Viertelstunde beiseite.

Note: 2,5

Mit Abdellaoue beschäftigt, aber nicht richtig ausgelastet. Sein langer Hummels-Pass auf Lewandowski kam an (60.).

Felipe Santana:

Legte gleich mal mit einem langen Hummels-Ball in die Spitze los. Nur kam der nicht an. Hatte Sobiech weitgehend unter Kontrolle. Seltsamer Vorlagengeber beim Anschlusstreffer der Gäste.

Note: 4

Santanas Kopfball landete an der Latte. Köpfte dann mal auf das richtige Tor (58.), der Ball flog über die Latte.

Marcel Schmelzer:

Meldete den ziemlich anhänglichen Ya Konan komplett ab. Offensiv in der ersten Hälfte mit überschaubaren Aktivitäten.

Note: 2,5

Danach präsenter. Zwei ganz scharfe Freistöße.

Sebastian Kehl:

Zurück in der Startelf. Gleich zweikampfbissig in der Partie. Agierte im Mittelfeld bei Bedarf auch mal rustikaler. Das war vor allem nach dem 1:2 wichtig.

Note: 3

Entdeckte nach und nach die Tiefe des Raums. Nach der Pause nahm die Passgenauigkeit des Kapitäns ab.

Ilkay Gündogan:

Wurde im Stadionheft als Stratege portraitiert. Genau das war er gegen Hannover auch wieder. Wusste immer genau, wer wann wo unterwegs ist und wie man den Ball zu ihm oder von ihm bekommt. Mastermind des BVB-Spiels.

Note: 2,5

Das bekommt Gündogan inzwischen auch zu spüren: Wurde von den Gästen häufiger mit Fouls ausgebremst.

Jakub Blaszczykowski:

Stand wieder in der Startformation. Auffälligster Spieler in der Anfangsphase. Hatte viele Ballkontakte, spielte viele aufmerksame Pässe. Hatte das 1:0 auf dem Fuß. Sein Ball flog über die Zielersche Hütte (7.).

Note: 2

Tanzte sich durch drei Hannoveraner (59.), sein Torschuss ging drüber. Super-Vorbereiter beim 3:1, Kollege Schieber sagte Danke. Mit viel verdientem Applaus ausgewechselt.

Robert Lewandowski:

Spielte hinter der Spitze. Machte trotzdem den Torjäger. Beim 1:0 von Großkreutz schön von Großkreutz in Szene gesetzt. Beim 2:0 stand er da, wo halt ein torgefährlicher Stürmer steht: an der richtigen Stelle.

Note: 1

Auch danach gefährlich. Hatte sein drittes und viertes Tor auf dem Fuß (53./78.). Erteilte den Gästen eine Lehrstunde in Sachen Ballbehauptung. Bei einem Freistoß (67.) zu eigensinnig.

Marco Reus (bis 64.):

Spielte unter seinen überragenden Möglichkeiten. Kniete sich in Defensivaufgaben.

Note: 3,5

Offensiv unauffällig. Durfte nach seiner zeitigen Auswechslung früh die Regeneration für Donezk beginnen.

Julian Schieber:

Überraschend in der Startelf. Engagierte Balleroberung im Mittelfeld (29.). Verpolterte fünf Minuten später ein schönes Kehl-Zuspiel.

Note: 3

Zu diesem Zeitpunkt hatte er vor zwei Wochen gegen Frankfurt nach seiner frühen Roten Karte schon gar nicht mehr auf dem Platz gestanden. Zweikämpfte sich danach ins Spiel. Und erzielte in der 72. Minute sein erstes Ligator für den BVB.

Mario Götze (ab 64.):

Götze für Reus, Glückwunsch an den, der in dieser Personalkonstellation wechseln kann. War kaum im Spiel, da hätte er schon fast das 3:1 erzielt (68.). Eine Minute vorher hätte ihm Kollege Lewandowski besser den Freistoß aus guter Position überlassen. Note: 3

Sven Bender (ab 76.):

Für Blaszczykowski eingewechselt. Ohne Note.

Nuri Sahin (ab 81.):

Für Gündogan eingewechselt. Ohne Note.

1/25

Kevin Großkreutz über...

seinen Einsatz gegen Hannover als Rechtsverteidiger: „Gestern habe ich erfahren, dass ich Rechtsverteidiger spielen soll. Ich glaube, es ist ganz gut gelungen.“

das Zusammenspiel mit Blaszczykowski: „Das hat gut gepasst. Die ganze Mannschaft hat gut gespielt. Ich glaube, wir haben auch in der Höhe verdient gewonnen.“

mehr Rechtsverteidiger-Einsätze, da Piszczek angeschlagen ist: „Lukasz Piszczek ist die Nummer eins, ein überragender Weltklasse-Spieler. Wenn er mal ausfallen sollte: Ich bin bereit. Wo der Trainer mich hinstellt, gebe ich alles.“

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BVB schlägt Hannover

Borussia Dortmund feierte einen 3:1-Sieg gegen Hannover 96.
Borussia Dortmund feierte einen 3:1-Sieg gegen Hannover 96. © Bongarts/Getty Images
Borussia Dortmund feierte einen 3:1-Sieg gegen Hannover 96.
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