Dortmund. Die Champions-League-Partie bei Schachtjor Donezk (2:2) hatte Ilkay Gündogan verletzungsbedingt verpasst. Doch beim 3:0-Sieg gegen Frankfurt zeigte er nun abermals, wie wichtig er für den BVB ist - auch, wenn ihm am Samstagabend kein eigenes Tor glückte.

Die vorletzte Spielminute lief in Dortmund und Jürgen Klopp ließ ein letztes Mal auswechseln. Nicht wenige erwarteten nun, dass der Trainer von Borussia Dortmund den dreifachen Torschützen Marco Reus vom Feld holen würde, damit sich dieser den verdienten Applaus abholen könnte. Doch Klopp entschied anders und gönnte Ilkay Gündogan diesen besonderen Abgang.

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Es war ein feiner Fingerzeig des Coachs, denn der deutliche 3:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt war zu großen Teilen auch Verdienst des defensiven Mittelfeldspielers. Er hatte nicht so hinreißende Offensivdribblings wie Reus oder Mario Götze gezeigt, er hatte keine drei Tore geschossen und er hatte auch keins vorbereitet – aber er war der Mann für den vorletzten Pass gewesen: Bei den Treffern zum 1:0 und zum 3:0 waren es seine Zuspiele, die Mario Götze zu Torvorlagen veredelte, auch davor und danach sorgte der Nationalspieler mit seinen präzisen Pässen ein ums andere Mal für Gefahr.

Gündogan-Einsatz gegen Frankfurt stand lange Zeit auf der Kippe

Nebenbei beeindruckte er im defensiven Mittelfeld mit seiner Präsenz, unterband einige gefährliche Situationen im Ansatz und sorgte gemeinsam mit Sven Bender dafür, dass Eintracht Frankfurt kein nennenswerter Angriff durchs Zentrum gelang – was vor allem nach dem Platzverweis von Julian Schieder viel Arbeit bedeutete. „Was Bender und Gündogan da im zentralen Mittelfeld gelaufen sind, das ist unfassbar, das geht nicht mehr“, lobte denn auch Sportdirektor Michael Zorc.

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Dabei war lange nicht klar gewesen, ob Gündogan überhaupt würde spielen können, schließlich hatte ihm während der Woche eine Entzündung am Fuß zu schaffen gemacht - die Champions-League-Partie gegen Schachtjor Donezk hatte er deswegen verpasst. „Ich habe am Freitag im Abschlusstraining erstmals wieder trainiert“, war er nach dem Spiel erleichtert. „Und ich habe bis Freitagnachmittag ehrlich gesagt nicht gedacht, dass es reicht für das Spiel gegen Frankfurt.“

Gündogan hätte gegen Frankfurt gerne selbst noch ein Tor erzielt

Es reichte. Und mit seiner Leistung untermauerte Gündogan noch einmal, dass er sich im Duell mit Rückkehrer Nuri Sahin vorerst durchgesetzt hat und derzeit der unumstrittene Kopf des Dortmunder Mittelfelds ist. „Es ist gut, dass er wieder auf dem Platz ist“, sagte Mario Götze. „Er ist eine wichtige Stütze für uns.“

Und so gab es nach dem Spiel einen strahlenden Ilkay Gündogan zu sehen – der trotzdem nicht vollkommen zufrieden war: „Ich bin ein bisschen unglücklich, dass der Schiedsrichter eine Aktion abgepfiffen hat, nach der ich alleine vor Trapp gewesen wäre“, beklagte er eine Szene, in der er wegen eines vermeintlichen Foulspiels um einen möglichen Torerfolg gebracht wurde. „Ich hätte es mir gegönnt, ehrlich gesagt.“

An diesem Tag wäre er sicherlich nicht der einzige Borusse gewesen.