Dortmund. Freude über den 3:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt, Zufriedenheit mit der eigenen Leistung, Ärger über den Platzverweis gegen Julian Schieber und Mitgefühl mit dem jungen Stürmer – so ließ sich die Stimmungslage nach dem Spiel beim BVB zusammenfassen. Wir haben die Stimmen.

Jürgen Klopp über den Platzverweis gegen Julian Schieber: „Die erste war keine gelbe Karte. Er trifft den Gegner nicht. Man kann das als gefährliches Spiel bewerten, aber man muss da nicht Gelb zeigen so früh im Spiel.“

Jürgen Klopp zum Spiel: "Wir waren von Anfang an im Spiel. Das 1:0 war sensationell rausgespielt. Das 2:0 war richtig gut rausgespielt. Das 3:0 war überragend rausgespielt. Nach der Gelb-Roten Karten gab es Hektik. In der zweiten Hälfte waren wir souverän. Es war ein Klasse-Auftritt meiner Mannschaft gegen einen richtig starken Gegner."

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Mario Götze über den Platzverweis: „Es war ungünstig, dass wir in der englischen Woche wieder in Unterzahl spielen mussten und das schon nach der 30. Minute. Ich glaube, das ist und gar nicht entgegengekommen, aber wir haben das gut gemacht. Wir waren ja schon 2:0 in Führung, dann haben wir gut verteidigt.“

BVB-Sportdirektor Michael Zorc über die Leistung der Mannschaft: „Es ist ja keine neue Erkenntnis, dass die Mannschaft topfit ist, im läuferischen Bereich, glaube ich, gibt es keine stärkere Mannschaft als uns. Und das hat sie heute noch mal eindrucksvoll demonstriert. Wenn ich sehe, was Bender und Gündogan da im zentralen Mittelfeld gelaufen sind, das ist unfassbar, das geht nicht mehr.“

Zorc über die Offensivleistung: „Alle drei Tore waren überragend herausgespielt. Das war hervorragend und besonders freut mich, dass die das 3:0 in Unterzahl gemacht haben und wie wir uns 60 Minuten dagegengestemmt haben, nach dem schweren Spiel und der Reise in Donezk, das ist überragend.“

Zorc über den Platzverweis: „Zumindest die zweite Gelbe kann man geben. Das ist unabsichtlich, aber er trifft ihn mit dem Ellbogen im Gesicht. Aber da waren schlimmere Fouls am Boden als in der Luft und die wurden nicht geahndet. Und die erste Szene war zwar gefährliches Spiel, aber ob das Gelb direkt ist, das weiß ich nicht. International wird’s nicht gepfiffen, Howard Webb hätte gelacht darüber.“

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Zorc über die Transfergerüchte um Robert Lewandowski: „Ich habe gesagt, Stand heute und vom Gefühl her gehe ich davon aus, dass Robert bei uns nicht verlängern wird. Aber das heißt erstmal nichts, er hat einen Vertrag bis 2014. Da gibt es auch keine Entscheidung rund um das Pokalspiel gegen Bayern, das ist alles Mumpitz, das ist frei erfunden. Wir schauen mal, was passiert.“

Julian Schieber über seinen Platzverweis: „Ich fühle mich jetzt nicht wie ein Verbrecher. Das war natürlich zweimal eine unglückliche Szene und an einem guten Tag und mit einem Fingerspitzengefühl hätte ich vielleicht Glück gehabt und wäre auf dem Platz geblieben. Das ist schade und für mich dumm gelaufen, aber für mich ist wichtig, dass die Mannschaft gewonnen hat. Ein unheimliches Kompliment an die Mannschaft, die wieder über 60 Minuten in Unterzahl spielen musste. Aber sie haben das super gemacht und verdient 3:0 gewonnen.“

Schieber über die beiden Gelben Karten: „In der ersten Szene gehe ich drauf, denn Zambrano will einen Diagonalpass spielen. Wir haben stark verschoben und deswegen gehe ich voll drauf, dass er den nicht in Ruhe spielen kann, das war wichtig in der Szene. Ich gehe dann natürlich unglücklich hin, dass war die erste Gelbe Karte. Und bei der zweiten sehe ich den Gegenspieler nicht, stehe zum Ball, geh hoch und treffe ihn unglücklich. Und so stand ich nach 30 Minuten an der gleichen Stelle wie Robert letzte Woche. Es ist eigentlich ein Wahnsinn, wenn man drüber nachdenkt, aber für mich war es ein schlechter Film heute.“

Schieber über die Reaktion von Trainer Jürgen Klopp: „Der Trainer kam nach dem Spiel zu mir, klopfte mir auf die Schulter und sagte: Wir wissen, dass du das nicht mit Absicht gemacht hast. Das war jetzt auch nicht Übermotivation, wie jetzt vielleicht viele denken. Erst spielt er nicht, kommt dann rein und will alles zeigen. Es war einfach unglücklich für mich.“

Matchwinner Reus lobt "erheblich" besseres Unterzahlspiel des BVB 

Marco Reus: "Bei meinem ersten Hattrick hatte ich den Ball vergessen. Jetzt habe ich ihn mitgenommen. Ich glaube, wir haben gelernt und dieses Mal erheblich besser in Unterzahl gespielt. Wir haben vor der Pause kein Gegentor bekommen und danach sicher gestanden."

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Mats Hummels über die vielen Dortmunder Platzverweise zuletzt: „Wir versuchen jetzt in Hannover möglichst früh 3:0 in Führung zu gehen, damit wir das dann mit zehn Mann runterspielen können.“

Neven Subotic über seinen Zustand: „Ich bin fit, fühle mich auch jetzt nach dem Spiel fit. Ich hatte natürlich einen kleinen Schockmoment, als wir Julian verloren haben, denn es gibt angenehmere Mannschaften als gegen Frankfurt, gegen die man in Unterzahl spielen kann. Denn die sind einfach so offensiv und dafür bekannt, mit fünf Mann einen Konter abzuschließen. Aber wir haben das ganz gut gemacht und die haben wenig gekontert, wie man das kennt von ihnen.“

Subotic über die Defensivleistung der Mannschaft: „Wir haben das ganz gut mit der defensiven Linie gemacht. Natürlich waren da ein paar Unstimmigkeiten, wo eigentlich der Spieler abseits sein muss, aber dann hebt das doch einer auf – aber nichts Gravierendes. Jeden kleinen Fehler, den wir hatten, haben wir noch korrigiert. Wir standen sehr offensiv, das war sehr unangenehm für Frankfurt, auch in Überzahl ist ihnen nicht so viel gelungen. Natürlich, Flanken bleiben immer gefährlich, aber durch die Mitte haben sie kaum eine Lücke gefunden.“

Subotic über die Offensivleistung: „Die ganze Offensivabteilung hat super gespielt. Ich bin ja noch frisch, habe frische Beine. Aber die Jungs haben am Mittwoch ein schweres Spiel bestritten. Dass die noch so leichtfüßig sind und so viel kämpfen und so viel hinten aushelfen, das gibt fünf Sterne von mir.“

Ilkay Gündogan über Marco Reus: „Die Tore hätte ein anderer nicht gemacht, zumindest hätte er nicht alle drei gemacht. Aber Marco ist eiskalt in diesen Momenten und wir sind froh, dass wir ihn haben.“

Gündogan über das Spiel in Unterzahl: „In allererster Linie muss man aktiv sein und es dem Gegner so schwer wie möglich machen, den Ball in die Tiefe oder nach vorne zu spielen. Ich denke, Frankfurt hat viel hin und her gespielt, aber selten den entscheidenden Pass nach vorne. Da standen wir sehr gut, waren gut in den Zweikämpfen und konnten schnell umschalten.“

Armin Veh: "Eine erstklassige Mannschaft hat uns frühzeitig den Zahn gezogen. Die Tore waren super rausgespielt. Dortmund spielt richtig guten Fußball und hat ein wahnsinnig laufstarkes Team."