Dortmund. Dabei gewesen, ohne mitgemacht zu haben. Und dann ganz schnell nicht einmal mehr dabei: Den Samstag, den Tag der glorios mit 3:0 gewonnenen Heimpartie gegen Eintracht Frankfurt, könnte Borussia Dortmunds Julian Schieber von der Restrampe gezogen haben. So ist es aber nicht gewesen.
Im Vorfeld war darüber spekuliert worden, dass Jürgen Klopp Hand ans System legen oder doch zumindest einen nicht gelernten Mittelstürmer für Robert Lewandowski im Auge des Sturmes aufbieten würde. Der Pole fehlte Dortmund nach seiner Roten Karte bei der fatalen 1:4-Heimniederlage gegen den Hamburger SV. Doch der Trainer setzte gegen die Frankfurter auf den zweiten Gelernten: auf Schieber. Und das wohl auch, weil es kein schönes Signal für den 24-Jährigen gewesen wäre, wenn er selbst in Abwesenheit des umworbenen Lewandowski den Sprung in die Startformation nicht geschafft hätte.
Zorc sprach von "klarer Fehlentscheidung"
Im Nachhinein muss festgehalten werden: Einen Gefallen hat Klopp seinem zweiten Mann damit nicht getan. Nach etwas mehr als einer halben Stunde saß der bereits in den Katakomben des Riesenstadions der Schwarzgelben und war fassungslos über die Gewalt, mit der das Schicksal zugeschlagen hatte.
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Erst war es in Minute 27 ein Foul an Zambrano, das ihm die Gelbe Karte bescherte. Und dann, in Minute 31, traf sein Ellenbogen Frankfurts Bastian Okczipka. Das Publikum mochte es nicht so sehen. BVB-Sportdirektor Michael Zorc ebenfalls nicht. Er urteilte: „klare Fehlentscheidung.“ Schiedsrichter Felix Brych entschied jedoch regelkonform, als er die Gelb-Rot-Kombination zückte.
Mittelstürmer Reus gegen Gladbach?
Der Auftritt Schiebers war allerdings nicht nur kurz, er war auch ansonsten ertraglos. Bis zu seiner Hinausstellung hatte der Stürmer nämlich in diesem Spiel kaum stattgefunden. Gefühlte Zahl an Ballkontakten: vier. Weil Lewandowski auch am kommenden Sonntag bei Borussia Mönchengladbach noch nicht wieder an der Bundesliga wird teilhaben dürfen, ergibt sich daraus für Borussia Dortmund: Im Umfeld muss nicht mehr darüber spekuliert werden, ob der Trainer einen gelernten Mittelstürmer durch den nächsten ersetzen wird. Übernehmen könnte zum Beispiel Marco Reus. Gegen die Eintracht hat der all seine Qualifikationen schon einmal vorgezeigt. Trefferzahl: drei von drei.