Dortmund. Drei Tore durch Marco Reus, zwei Vorlagen durch Mario Götze – die Mittelfeldtechniker sorgten fast im Alleingang für den Dortmunder Sieg gegen Eintracht Frankfurt und heimsten viel Lob ein – nicht nur für ihre Offensivaktionen.
Immer wieder öffnete sich die Tür zur Kabine von Borussia Dortmund, immer wieder ließ sie lautstarke Beats und Hiphop-Klänge in die Katakomben des Signal Iduna Parks entweichen. Auf die Hauptdarsteller des Abends warteten die Journalisten draußen allerdings vergeblich – bis ihnen endlich jemand mitteilte, dass Mario Götze und Marco Reus längst nicht mehr in der Kabine, sondern auf anderem Weg nach draußen gelangt waren.
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Ähnlich wie den Medienvertretern war es am Samstag auch der Hintermannschaft von Eintracht Frankfurt ergangen: Was die Frankfurter Verteidiger auch anstellten, Götze und Reus entwischten ihnen immer wieder. Mit schnellen Pässen, geschickten Dribblings und klugen Laufwegen entzogen sie sich immer wieder der Bewachung ihrer Gegenspieler.
Selbst Eintracht-Trainer Armin Veh ließ sich zu einem Lob hinreißen
Nach vier Minuten tauchte Reus erstmals frei vor dem Gästetor auf, da scheiterte er allerdings noch an Torhüter Kevin Trapp. In der 10. Minute hatte er dann bereits zweimal getroffen; das 1:0 erzielte er nach einem traumhaften Pass seines kongenialen Offensivpartners Mario Götze, der ihm in der zweiten Halbzeit auch das dritte Tor auflegte.
„Das hat Marco gut gemacht“, lobte Götze. „Die Tore hätte ein anderer nicht gemacht, zumindest nicht alle drei“, ergänzte Ilkay Gündogan. „Aber Marco ist eiskalt in diesen Momenten und wir sind froh, dass wir ihn haben.“
Selbst Eintracht-Trainer Armin Veh ließ sich zu einer kleinen Hymne hinreißen: „Auch wenn ich Trainer des Gegners bin: Es ist einfach schön, zuzuschauen, wenn Götze und Reus am Ball sind.“ Prägnanter brachte es BVB-Verteidiger Neven Subotic auf den Punkt: „Ich bin selbst Fan von den beiden.“
BVB-Sportdirektor Zorc lobte nach dem Spiel vor allem auch Götze
Nach dem Spiel gegen Frankfurt dürften einige Fans dazugekommen sein. Elf Tore hat Reus nun in der laufenden Saison erzielt, acht Vorlagen hat Götze gegeben. Doch ihr Wert für die Dortmunder Mannschaft ging auch gegen Frankfurt weit über diese Zahlen hinaus: Es war nicht nur die Offensivleistung der beiden, die überzeugte; nicht nur die drei Tore von Marco Reus oder die zwei Torvorlagen von Mario Götze – nein, es war auch die intensive Laufarbeit, die beide wie auch der Rest der Mannschaft nach dem Platzverweis gegen Julian Schieber verrichteten.
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„Ich bin ja noch frisch, habe frische Beine“, meinte Subotic. „Aber die Jungs haben am Mittwoch ein schweres Spiel bestritten. Dass die noch so leichtfüßig sind und so viel kämpfen und so viel hinten aushelfen, das gibt fünf Sterne von mir.“
Fünf Sterne gab es auch von Sportdirektor Michael Zorc, insbesondere für Mario Götze, der nach dem Platzverweis den Stürmer gegeben hatte. „Mario hat das in der Spitze überragend gemacht“, attestierte Zorc.
Der so Gelobte allerdings wollte seiner Rolle nicht allzu viel Bedeutung beimessen: „Ich glaube, da tut sich nicht ganz so viel, außer dass halt ein Spieler vorne fehlt. Sonst ändert sich an meiner Position relativ wenig.“
BVB-Jungstar Götze fühlt sich in der Offensive immer sehr wohl
Die Position als vorderste Spitze könnte Mario Götze nun auch im kommenden Bundesligaspiel bei Borussia Mönchengladbach bekleiden, denn mit Robert Lewandowski und Schieber sind beide gelernten Mittelstürmer gesperrt. Ob ihm diese Rolle denn Spaß machen würde, fragte ein Journalist, als er den 20-jährigen Offensivspieler doch noch gestellt hatte. „Klar macht es Spaß, es ist Fußball“, antwortete der. „Gerade in der Offensive hat man immer Bock zu spielen, ganz egal wie die Position heißt. Hauptsache, der Ball rollt.“ Gegen die Eintracht war dieser Spaß gut zu erkennen.