Dortmund. Borussia Dortmund verlor gegen den HSV nicht nur das Spiel, sondern auch Stümer Robert Lewandowski. Nach seiner Roten Karte wird der Pole zunächst ausfallen. Eine Chance für die Borussia, schon mal zu proben, wie sie ohne den umworbenen Angreifer klar kommen kann.
Eine Woche lang geisterte der angebliche Transfer von Robert Lewandowski durch die Fußball-Republik. Im Spiel eins danach – dem 1:4 gegen den Hamburger SV - fliegt der Stürmer von Borussia Dortmund nach einer Tätlichkeit vom Platz. In seiner Abwesenheit kann der BVB nun den Ernstfall proben.
Robert Lewandowski schleicht sich weg, weg vom Tatort, weg von der Stelle, wo jetzt das Schiedsrichtergespann steht und sich berät. Lange stehen Manuel Gräfe und seine Assistenten dort, erzählen sich, was sie gesehen haben, wie sie die turbulente Szene beurteilen. Dann, eine gute halbe Minute ist etwa vergangen, winkt Gräfe den Dortmunder Stürmer zu sich. Der Unparteiische muss das Zeichen noch einmal wiederholen, und noch einmal, weil Lewandowski es nicht zu sehen scheint. Dann endlich macht er sich auf den Weg, ein Weg, an dessen Ende er die Rote Karte gezeigt bekommt. Platzverweis in der 31. Minute der Partie gegen den Hamburger SV. Spielstand: 1:2 aus Dortmunder Sicht. Das Stadion brodelt vor Emotionen. Am Ende steht es 1:4.
Ein Aussetzer, ein fataler Fehler
Die Szene, in der alles seinen Lauf nimmt, beginnt harmlos. Lewandowski geht an der Mittellinie zum Ball, bekommt einen Tritt an den Fuß, der Schmerz wirkt offenbar nach. Sekundenbruchteile später der nächste Zweikampf, Lewandowski kommt zu spät - und tritt Per Skjelbred übel um. Ein Aussetzer. Ein fataler Fehler. Eine Tätlichkeit. Die Nerven liegen blank. Beide Mannschaften versammeln sich an der Mittellinie, es wird geschubst, geflucht, gezerrt. Hamburgs Spielmacher Rafael van der Vaart ist mittendrin, sieht am Ende der Schiedsrichterberatungen die Gelbe Karte.
Zeternd verlässt Robert Lewandowski den Platz, er schüttelt den Kopf. Es sieht nicht so aus, als würde er sich fragen, was da in ihn gefahren war. Spiele, in denen Stürmer solche Fouls aus Frust begehen, verlaufen normalerweise anders als jenes. Dortmunds Torjäger hatte getroffen zur Führung, sein 14. Saisontor. Kein Spiel 2013 ohne Lewandowski-Treffer. Es läuft für den Polen. Lief - bis zu jener 29. Minute.
Klopp sieht keinen Einfluss der Gerüchte auf Lewandowski
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In der vergangenen Woche war der Mann mit der Nummer 9 auf dem Trikot anhand von Gerüchten nach München zum FC Bayern transferiert worden. Die Gazetten und Internetportale waren voll davon. Lewandowski auf allen Kanälen. Er ist europaweit ein gefragter Mann, seit Monaten wird er vornehmlich von der ausländischen Presse abwechselnd nach England und Italien verkauft. Nie schien ein Abschied konkreter als in dieser Woche. Aber eine Bestätigung gibt es nach wie vor nicht. Ob die Gerüchte ihn und seinen Stürmer beeinflussen würden, wurde BVB-Trainer Jürgen Klopp vor der Partie gegen den HSV gefragt. „Nein. Ihn nicht und mich nicht. Alles ist gut.“
Ist es ganz offensichtlich nicht. Borussia Dortmund wird wegen der folgenden Sperre – vermutlich mindestens drei Spiele - einige Wochen auf seinen Torgaranten verzichten müssen – und kann so schon einmal proben, wie es ist ohne den Stürmer Robert Lewandowski.