Dortmund. Bei der deftigen 1:4-Heimpleite des BVB gegen den Hamburger SV gab es keinen Totalausfall in den Reihen der Dortmunder, aber nur ganz wenige Akteure in Normalform. Vor allem Sven Bender, der als Not-Ersatz für Marcel Schmelzer den Linksverteidiger gab, hatte Probleme. Noten von 2 bis 4,5 in der BVB-Einzelkritik.
Nach drei Siegen zum Start der Rückrunde musste der BVB mal wieder als Verlierer vom Platz gehen.
Im Signal Iduna Park setzte es eine unerwartete und überraschend deftige 1:4-Heimpleite gegen den Hamburger SV. Einen richtigen Totalausfall suchte man allerdings in der Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp vergebens. Kaum ein Dortmunder erreichte allerdings Normalform.
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Die Einzelkritik in Textform
Roman Weidenfeller: Erwischte nach überstandenem grippalen Infekt einen absolut gebrauchten Tag. So ziemlich alles, was auf seinen Kasten kam, war auch drin, Gelegenheiten sich auszuzeichnen hatte er keine. Note: 4
Sven Bender: Der "Manni" ist ein echter Allrounder. Für Marcel Schmelzer (Rachenentzündung) auf die Linksverteidigerposition gerückt, musste er in der zweiten Halbzeit als Innenverteidiger ran. Mit überschaubarem Erfolg. Prüfte Adler aus der Distanz (38.), klärte zuvor in höchster Not gegen van der Vaart (21.). Beim 1:3 allerdings entwischt ihm Rudnevs am zweiten Pfosten. Note: 4,5
Mats Hummels: Den Nationalverteidiger hat man schon weitaus solider gesehen – wie zum Beispiel unter der Woche gegen Frankreich. Leistete sich in Durchgang eins den einen oder anderen Fehlpass und hatte so seine lieben Probleme mit dem wendigen Son. So auch vor dem 1:2, bei dem ihn der Südkoreaner abkochte. Hatte nach dem Seitenwechsel zwei gute Torgelegenheiten (57., 73.). Note: 4
Felipe Santana: Einmal mehr Vertreter des noch nicht ganz fitten Neven Subotic. Wenn der lange Brasilianer angerauscht kommt, stockt den Zuschauern meist der Atem. Gewohnt risikofreudig und stark in der Luft, klärte er im eigenen Fünfer in höchster Not (43.). Jedoch auch einige Wackler im Stellungsspiel, an den Gegentreffern aber nicht direkt beteiligt. Note: 3,5
Lukasz Piszczek (bis 66.): Wie auch gegen Leverkusen nicht immer auf der Höhe. Schaltete sich vor dem Seitenwechsel nicht oft in den Angriff ein, wenn aber, dann wurde es gefährlich. Legte die Großchancen für Götze (16.) und Kehl (45. +1) ein. Ließ Aogo vor dem Ausgleich zum 1:1 (18.) in seinem Rücken laufen. Note: 4
Nuri Sahin: Sein erster Einsatz in der Dortmunder Startelf seit dem 17.4.2011 begann verhalten. Kam anfangs des Öfteren einen Schritt zu spät. Stets um Ordnung in der Zentrale bemüht, hatte er nach dem Platzverweis für Lewandowski die klareren Aktionen. Verzog einen Freistoß aus 18 Metern (61.). Insgesamt aber blieben seine Standards eher ineffektiv und er selbst blass. Note: 4
Sebastian Kehl (bis 66.): Ein Kampfspiel nach dem Geschmack des Kapitäns - eigentlich. Vom Anpfiff weg die Schaltzentrale im Dortmunder Mittelfeld, verlor kaum einen Zweikampf. Die Großchance zum 2:2 (45. +1) darf man machen – auch wenn man kein ausgewiesener Knipser ist. Nach der Pause unauffälliger. Note: 3,5
Jakub Blaszczykowski: Gewohnt couragiert, im ersten Durchgang ging viel über seine rechte Seite. Leitete die Riesenchance von Sebastian Kehl zum 2:2 (45.) ein. Versuchte er es selbst, blieb er glücklos. Im zweiten Durchgang als Rechtsverteidiger unterwegs. Und ziemlich blass. Schlampig vor dem 1:4. Note: 4,5
Marco Reus: Hielt sich in der Anfangsphase dezent zurück. Mitte des ersten Durchgangs präsenter und mit einigen guten Offensivaktionen. In der 60. Minute einen Schritt schneller als Bruma, der für seine Notbremse die rote Karte sah. Zog oft in die Mitte und sorgte so für etwas Gefahr. Hatte wenig Abschlüsse, zog dafür aber viele Standards. Note: 3
Mario Götze: Auffälligster Schwarz-Gelber auf dem Platz. An fast jeder gefährlichen Offensivaktion beteiligt. Zielte in der 16. Spielminute zu genau, sonst hätte es schon früher 1:0 geheißen. Rückte nach Lewandowskis Platzverweis in die Spitze und behauptete sich dort bis zur Einwechslung Schiebers ordentlich. Note 2,5
Robert Lewandowski: Erzielte auch im fünften Bundesliga-Spiel hintereinander sein Tor. Hatte zu Beginn einen schweren Stand gegen Westermann und Bruma, nutzte dann aber kaltschnäuzig die Abstimmungsprobleme in der HSV-Defensive zum 1:0. Sah nach einem Pressschlag mit Skjelbred glatt Rot. Wer weiß, wie es mit dem polnischen Torgaranten ausgegangen wäre . . . Note: 2
Ilkay Gündogan (ab 66.): Wurde nach seinen starkem Auftritt im Länderspiel gegen Frankreich zunächst geschont. Versuchte nach seiner Einwechslung sofort, offensive Akzente zu setzen, blieb dabei aber einige Male hängen. Note: 3,5
Julian Schieber (ab 66.): Hatte zwar wesentlich mehr Einsatzzeit als zuletzt, bekam aber in der Spitze kaum einen verwertbaren Ball vor die Füße. Ohne Note.