Dortmund. . Borussia Dortmund wurde vier Tage vor dem Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei Schachtjor Donezk kalt erwischt. Der BVB verlor gegen den Hamburger SV mit 1:4 (1:2). Son und Rudnevs trafen für den HSV doppelt. BVB-Torjäger Lewandowski sah Rot.
Bittere Heimniederlage und Rot gegen Torjäger Robert Lewandowski: Borussia Dortmund wurde vier Tage vor dem Achtelfinal-Hinspiel der Champions League am Mittwoch bei Schachtjor Donezk kalt erwischt. Mit dem 1:4 (1:2) gegen den Hamburger SV kassierten der deutsche Meister in einer turbulenten Begegnung die dritte Niederlage der Saison im eigenen Stadion und die erste in der Rückrunde. Der BVB bleibt aber Tabellenzweiter. Mit dem zweiten Sieg der laufenden Spielzeit über den BVB feierten die Hanseaten Wiedergutmachung für die 0:2-Heimniederlage am vergangenen Samstag gegen Frankfurt.
Robert Lewandowski hatte die Borussen vor 80.645 Zuschauern in der ausverkauften Arena mit seinem 14. Saisontreffer (17.) in Führung geschossen, bevor Artjoms Rudnevs (18. und 62.) und Heung-Min Son (26./89.) die Partie drehten. Zu allem Überfluss sah Lewandowski wegen eines groben Foulspiels gegen Per Ciljan Skelbred die Rote Karte (31.). Nach dem Wechsel musste auch Hamburgs Jeffrey Bruma (62.) nach einer Notbremse gegen Marco Reus per Roter Karte vorzeitig zum Duschen.
Mit aggressivem Forechecking und zielstrebigen Angriffen versuchte der HSV, die Westfalen in der Anfangsphase zu beeindrucken. Doch die gefährlicheren Angriffe initiierte die Borussia, die nach einer Viertelstunde besser ins Spiel kam. Dennoch ergab sich für die Hanseaten durch einen Fallrückzieher von Son, den BVB-Keeper jedoch ohne Mühe parierte, die erste größere Chance. Im Gegenzug verfehlte Mario Götze das HSV-Gehäuse nur um Zentimeter.
Wenige Sekunden später nutzte Lewandowski einen katastrophalen Fehler von Heiko Westermann zum Führungstreffer, doch der Jubel der Dortmunder dauerte nur eine Minute bis zum Ausgleich von Rudnevs, als die BVB-Defensive ebenso indisponiert war wie beim anschließenden Pfostenschuss von Son (21.). Hamburg witterte seine Chance und setzte nach. Fünf Minuten später zielte Son besser und traf mit einem Sonntagsschuss zum 2:1.
Schließlich zückte Schiedsrichter Manuel Gräfe aus Berlin in einer immer härter geführten Begegnung nach grobem Foulspiel von Lewandowski zu Recht die Rote Karte.
In der Halbzeitpause hatte sich die Gemüter offensichtlich abgekühlt, dennoch lag weiterhin viel Brisanz über der Partie, die der HSV mit viel Ballkontrolle über die Zeit bringen wollte. Dennoch ergaben sich für die Borussen, die sich mit großem Kampfgeist gegen die drohende Niederlage stemmten, durch Sebastian Kehl und Mats Hummels große Chancen zum Ausgleich. Nachdem Reus am erfolgreichen Abschluss gehindert wurde, sah auch Hamburgs Bruma wegen einer Notbremse Rot.
Vor dem Spiel hatte sich die personelle Situation beim BVB entspannt. Dennoch fehlten die erkrankten Nationalspieler Marcel Schmelzer und Kevin Großkreutz. Dafür stand Heimkehrer Nuri Sahin erstmals seit dem 17. April 2011 wieder in der Anfangsformation des BVB, weil Trainer Jürgen Klopp Ilkay Gündogan nach dem Länderspiel am Mittwoch in Paris gegen Frankreich eine Pause gönnte.
Bei den Borussen vermochte allenfalls Reus zu gefallen, aufseiten des HSV ragten die Torschützen Son und Rudnevs heraus. (sid)
BVB: Weidenfeller - Piszczek, Hummels, Santana, Bender - Kehl, Sahin - Blaszczykowski, Götze, Reus - Lewandowski. Trainer: Klopp
HSV: Adler - Diekmeier, Bruma, Westermann, Jansen - Rincon - Skjelbred, Aogo - van der Vaart - Rudnevs, Son. Trainer: Fink
Tore: 1:0 Lewandowski (17.), 1:1 Rudnevs (18.), 1:2 Son (26.), 1:3 Rudnevs (62.), 1:4 Son (89.)
Rote Karten: Lewandowski (BVB, 32.), Bruma (HSV, 60.)