Mainz. Sven Bender spielte trotz gebrochener Nase am Samstag in Mainz für den BVB. Er bestritt beim Dortmunder 2:1-Sieg die meisten Zweikämpfe aller Spieler auf dem Feld und lief mehr als jeder andere Borusse - und das, obwohl er auf eine Carbon-Maske verzichtet hatte.
Wohl dem, der solche Alternativen hat. Weil Sebastian Kehl auch in Mainz fehlte, begannen dort Sven Bender (mit Nasenbeinbruch, ohne Maske) und Ilkay Gündogan. Weil der aber wiederum mit einer Verletzung am Sprunggelenk früh raus musste, mischte plötzlich Moritz Leitner mit. Eine Bestandsaufnahme vor dem Spiel gegen Fortuna Düsseldorf am Dienstagabend.
Der Unkaputtbare
Sven Bender tat, was er immer tut: Er bestritt Zweikämpfe, die meisten aller Akteure auf dem Feld (30), und er gewann starke 67 Prozent dieser Duelle. Und er lief, 12,3 Kilometer, mehr als jeder andere Borusse. Er tat all dies mit gebrochener Nase, ein Andenken an den Ellenbogen von Ajax-Profi Eyong Enoh, und ohne schützende Carbon-Maske.
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„Mit der Maske“, erzählte Bender hinterher, „das war komisch. Da habe ich gesagt: Komm lass ich weg. Ich will eigentlich auch nicht mit der Nase köpfen.“ Dann versicherte er noch, dass man die Nase nach zwei, drei Situationen total ausblende. Typisch Bender. Man muss dazu wissen, dass dieser Mann binnen eines Jahres auch schon einen doppelten Kieferbruch und eine Augapfelprellung davon getragen hat.
Roman Weidenfeller hat deshalb ein Loblied auf den Kollegen angestimmt: „Der Manni“, hat der Torwart gesagt, „ist der pure Wahnsinn. Und sein Auftreten spricht für einen starken Charakter. Nach dem dritten Ballkontakt hat er sich da reingeschmissen, als ob nie was gewesen wäre. Wer sich so extrem für die Mannschaft einsetzt, der ist absolut der Mann des Spiels.“
Der Vakante
Ilkay Gündogan hat die Hoffnung auf einen Einsatz am Dienstag gegen Fortuna Düsseldorf (20 Uhr, live im DerWesten-Ticker) noch nicht aufgegeben, allerdings wird es eng. Borusse Nummer acht musste in Mainz nach einer Begegnung mit Nikolce Noveski verletzt vom Platz. „Er ist mir auf den Fuß gestiegen und dabei bin ich auch noch umgeknickt“, berichtete Gündogan in der Coface-Arena – war aber sogleich wieder optimistisch: „Ich denke, es ist nichts Schlimmes. Das linke Sprunggelenk ist zwar innen und außen angeschwollen, aber es ist wohl nichts an den Bändern.“
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Der Verhinderte
Sebastian Kehl hat die Reise nach Mainz erst gar nicht mitgemacht. Seit dem Spiel in Madrid, in das der Kapitän mit einer angebrochenen Nase und mit Maske gegangen ist, hat er mit einer Kapselreizung im Knie zu kämpfen. Sie hat mittlerweile ein Mitwirken in Augsburg, gegen Fürth, in Amsterdam und in Mainz verhindert. Ob es für Düsseldorf reicht, ist zumindest fraglich.
Der Bereitstehende
Moritz Leitner kam in Mainz für Ilkay Gündogan ins Spiel, fügte sich ein – ohne dabei besonders auffällig zu spielen. Bei früheren Chancen in dieser Saison hat er sich trotz eines zuvor guten Sommertrainingslagers nicht nachhaltig aufdrängen können. Nun könnte er dazu eine neue Gelegenheit erhalten. Er sagt: „Ich freue mich, wenn ich spielen und der Mannschaft helfen darf. Wenn ich gebraucht werde, bin ich bereit. Wenn der Trainer mir das Vertrauen schenken sollte, versuche ich das zurückzuzahlen.“