Manchester. . Borussia Dortmund führt durch den Treffer von Nationalspieler Marco Reus beim englischen Meister Manchester City lange mit 1:0, doch der Italiener Mario Balotelli trifft mit umstrittenem Handelfmeter noch zum 1:1. Neven Subotic soll in der 90. Minute den Ball absichtlich mit der Hand berührt haben.

Bei Borussia Dortmund hakte es am Mittwochabend nur vor dem Spiel. Der Mannschaftsbus des deutschen Fußball-Meister steckte 75 Minuten vor dem Anpfiff zum zweiten Gruppenspiel der Champions League noch mitten im Stau vor dem Stadion von Manchester City. Vier Polizisten auf Motorrädern versuchten, den Bus irgendwie zum Spielereingang zu lotsen, es gelang am Ende mit Mühe. Die Borussia selbst stellte sich viel besser an: Das Team führte lange mit 1:0, doch Mario Balotelli traf per Elfmeter kurz vor Schluss für Manchester noch zum 1:1.

Neven Subotic soll vorher absichtlich den Ball mit der Hand berührt haben. Um diese Szene gab es große Diskussionen. „Ich habe den Ball gar nicht gesehen. Ich konnte gar nichts anderes machen. Das war nicht gerecht“, sagte Subotic, „aber diese Szene wird mich noch lange verfolgen.“

BVB-Trainer Klopp setzte auf die Offensive

Trainer Jürgen Klopp hatte dabei mit einer offensiven Variante in der Aufstellung überrascht. Er setzte mit Kapitän Sebastian Kehl den defensiv solideren Mann auf die Bank und beorderte dafür den angriffsstärkeren Sven Bender neben Ilkay Gündogan ins zentrale Mittelfeld. Vor der Partie hatte Klopp noch augenzwinkernd gesagt: „Ich weiß eine Menge über Manchester City, werde aber nichts davon verraten.“

Überraschung gelungen. Die Gastgeber, die in den bisherigen acht Pflichtspielen dieser Saison bereits 13 Gegentreffer kassiert hatten, reagierten verblüfft auf den Schachzug. Zwar hatten sie durch den Argentinier Sergio Agüero die erste dicke Chance des Spiels, doch Torwart Roman Weidenfeller rettete in der achten Minute.

Götze trifft nur den Pfosten

Die englischen Fans dachten, es geht so weiter, sie stellten sich im stärker werdenden Regen vor ihre Sitze und applaudierten stehend. Zu früh, denn plötzlich tauchte Mario Götze im Strafraum von Manchester City auf. Er zog aus rund 15 Metern ab, doch der englische Nationaltorwart Joe Hart bekam noch die Finger an den Ball und lenkte ihn an den Pfosten.

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Von Nils Hotze

Es folgte eine starke Viertelstunde der Gastgeber. Doch sowohl Sergio Agüero als auch David Silva zogen den Ball entweder am Dortmunder Tor vorbei oder scheiterten an Weidenfeller. Die Spieler von Manchester City schüttelten mit den Köpfen, viele Chancen, kein Tor. Und sie wurden nervös. Nach ihrer 2:3-Niederlage bei Real Madrid im ersten Champions League war klar: Nur ein Heimsieg hilft wirklich weiter. Zumal die Millionen-Truppe bereits in der vergangenen Saison in der Gruppenphase gescheitert war.

Reus sorgt mit Traumtor für BVB-Führung

Doch Nervosität ist ein schlechter Ratgeber. Wieder war es Götze, der die Unsicherheit der Hellblauen nutzte. In der 39. Minute tauchte er erneut frei im gegnerischen Strafraum auf. Doch wieder fand er seinen Meister in Keeper Hart.

Die beste Chance bis dahin dann eine Minute vor der Halbzeit. Silva erwischte eine Flanke im Fünfmeterraum, doch er brachte das Kunststück fertig, den Ball über die Latte zu hämmern. Nach der Pause ging es weiter rauf und runter. Wieder war es Götze, der in der 54. Minute aus zwölf Metern abzog. Und wieder war Hart, mittlerweile bester Engländer, noch am Ball und lenkte ihn zur Ecke. Marco Reus machte es in der 61. Minute besser. Unwiderstehlich zog er im Mittelfeld an, stürmte in den Strafraum, zog ab und traf: 1:0 für die Borussia. Herrlich gemacht, eben ein echter Rolls Reus.

Doch als der italienische Nationalspieler Mario Balotelli in der 81. Minute bei Manchester eingewechselt wurde, platzte der Traum vom BVB-Sieg doch noch. Subotic soll in der 90. Minute den Ball absichtlich mit der Hand berührt haben. Balotelli traf zum 1:1.

BVB kassiert spätes 1:1

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