Dortmund. BVB-Verteidiger Marcel Schmelzer brachte es nach dem 3:3 der Dortmunder in Frankfurt auf den Punkt: “So geht es nicht weiter.“ Dem Deutschen Meister fehlt derzeit jegliche Grundordnung. Vor allem in der Defensive passt etwas nicht zusammen. Trainer Klopp bewahrt inzwischen wieder die Ruhe.

Die gute Nachricht vorweg: Marco Reus kann am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach spielen. Der Mittelfeldspieler hat sich im Spiel in Frankfurt nur ei­ne Kapseldehnung im linken Sprunggelenk zugezogen. Das ergab die Untersuchung von BVB-Mannschaftsarzt Dr. Markus Braun am Mittwochmorgen.

Reus, der bereits vor 14 Tagen ei­ne Blessur davon getragen und mit einer Prellung des Mittelfußes vom Spiel der Nationalmannschaft in Wien zurückgekehrt war, ist gegen seinen alten Klub also spielbereit. Stellt sich nur die Frage, ob der Trainer ihn auch spielen lässt.

BVB-Trainer Jürgen Klopp auf der Suche nach einer Lösung

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Denn bislang, und das führt zur schlechten Nachricht, hat Jürgen Klopp die optimale Besetzung im offensiven Mittelfeld, also jene Besetzung, in der jeder einzelne bestmöglich zu Vorder-, Neben- und Hintermann passt, offensichtlich noch nicht gefunden. Eine riesige Auswahl führt eben nicht unweigerlich zur richtigen Wahl. Jedenfalls hat der Trainer erstens von Spiel zu Spiel zu Spiel mindestens eine Veränderung in der offensiven Dreierreihe vorgenommen, und dann, zweitens, immer auch während eines Spiels munter weitergewechselt. Gegen Nürnberg, Leverkusen und Frankfurt nutzte er gar sein komplettes Wechselkontigent für diesen Mannschaftsteil.

Das hatte immer Gründe, und meistens unterschiedliche: Mal waren neue Impulse nötig, wie in Nürnberg und Frankfurt, mal war eine Schonung möglich, wie beim Zwischenstand von 2:0 gegen Leverkusen. Hinzu kommt, dass man andere Mannschaftsteile nun mal nicht so häufig wechselt; den Torwart, die Innenverteidiger,die Doppel-Sechs, den einzigen Klassestürmer. Und dennoch fällt es auf.

Und es wird zum Thema nach diesem Spektakel wider Willen in Frankfurt. Auch die Offensive wird zum Thema, weil in der Defensive etwas nicht stimmt.

BVB-Trainer Jürgen Klopp will ruhig bleiben und Missstände beseitigen

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„Wir haben uns in der zweiten Hälfte überrennen lassen und unnötige Gegentore gefressen“, hat etwa Kapitän Sebastian Kehl festgehalten. Und Marcel Schmelzer sagte: „Ich weiß nicht, was nach der Pause bei uns passiert ist. Klar ist aber: So geht es nicht weiter!“

Jürgen Klopp, der Trainer, nimmt die Herausforderung sportlich. Er sagt: „Wir haben die unterschiedlichsten Phasen gehabt seit ich in Dortmund bin. Was wir noch nicht hatten, war eine Phase, in der wir viele Gegentore gekriegt haben.“ Diesen Missstand schnell abzustellen, genießt jetzt eine gewisse Priorität. „Wir werden auch das angehen. Und wir werden es schaffen, irgendwann weniger oder gar keine Tore mehr zu kassieren“, sagt Jürgen Klopp.

Armin Veh, sein Frankfurter Kollege, hat übrigens etwas gesagt, was zwar nicht weiterhilft, was aber zumindest gut tut. Er hat gesagt: „Borussia Dortmund ist ein Vorbild von uns. Wir wollen versuchen, annähernd so zu spielen wie sie.“ Und dann hat er noch angefügt, dass seine Jungs und er sich schon im Sommertrainingslager die Testspiele des BVB angeguckt hätten; „nicht etwa die der Bayern oder die anderer europäischer Topmannschaften, sondern nur Dortmund“.

Ergebnis: Es hat etwas gebracht. Am Dienstag war die Eintracht in puncto Umschaltspiel dem Original sehr nahe.