Dortmund. . Trainer Jürgen Klopp von Borussia Dortmund braucht viele fitte Spieler - denn mit dem Spiel gegen Bayer Leverkusen beginnen am Samstag anstrengende Wochen. Für die Nationalspieler heißt das: 23 mögliche Spiele in den zwölf Wochen bis Heiligabend.

Jürgen Klopp findet, dass es höchste Zeit wird. Er sitzt im Stadion von Borussia Dortmund, dritte Etage, große Fensterfront, im übernächsten Raum sind die Trophäen des amtierenden Fußball-Meisters und Pokalsiegers ausgestellt. Unter anderem wegen dieser silbernen und goldenen Meriten findet der Trainer ja, dass es Zeit wird für Angela Merkel, der nationalmannschaftstreuen Bundeskanzlerin, sich mal ein Heimspiel des BVB anzuschauen. Klopp vergewissert sich noch einmal, dass es tatsächlich ihr erster Besuch sein wird. „Tja dann“, sagt er und lacht so ahnend, als öffne der Türsteher und Gastgeber einer wilden Party soeben die Pforten für ein paar scheue Teenager, „herzlich willkommen“.

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Vorhang auf, Bühne frei, großes Theater. Das ist, was sich Jürgen Klopp für diese Partie am Samstag gegen Bayer Leverkusen (15.30 Uhr, live im DerWesten-Ticker) wünscht. Weil mit ihr die Saison nun erst so richtig startet. „Für uns“, sagt er, „beginnt jetzt die Zeit. Jetzt geht es los.“ Die ersten zwei Spieltage? Gut für die Statistik, gut für erste Eindrücke. Zum Beispiel den, dass Marco Reus wie erwartet kein ganz Schlechter ist. Oder dass die defensiven Abläufe noch längst nicht so gut funktionieren wie zum Ende der vergangenen Saison.

Vielleicht auch deshalb stellt Klopp die Uhren wieder auf Null vor dem Spiel, das den Auftakt für eine rastlose Jagd nach Punkten und Siegen bildet. „Jetzt folgt englische Woche auf englische Woche auf englische Woche“, sagt Klopp – und so, wie er es sagt, klingt das wirklich anstrengend. Für Nationalspieler heißt das in Zahlen: 23 mögliche Spiele in zwölf Wochen. Eilig bis Heiligabend.

Hatz im Dreitages-Rhythmus 

Es ist ein strammes Programm für die Top-Mannschaften der Liga. Kräfte müssen sorgsam eingesetzt werden. Nicht von den Spielern, sondern von den Trainern. „Wir müssen Samstag elf extrem, extrem fitte Jungs rausschicken. Und vier Tage später wieder“, sagt Klopp. Dann wartet in der Champions League schon Ajax Amsterdam. In jenem hochgejazzten Geldvermehrungs-Wettbewerb, der Borussia Dortmund in der vergangenen Saison mehr Ärger als Freude bereitete und daher höchst wichtig für die nationale und internationale Reputation ist.

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Die gute Nachricht vor der mühevollen Hatz im Dreitages-Rhythmus ist, dass dem BVB fast alle seiner Angestellten aus gesundheitlicher Sicht zur Verfügung stehen. Auch Mario Götze, das funkelnd-ste Juwel der mittlerweile üppig gefüllten schwarz-gelben Auslage. Ein und ein halbes Spiel absolvierte er bei der Nationalmannschaft. Spielpraxis, die er nach langer Verletzungszeit dringend nötig hatte. Spielzeit, die durchaus nicht spurlos an ihm vorüber ging. Kaputt und müde sei der 20-Jährige gewesen, stellt Klopp fest – und nährt damit die Vermutungen, dass der Mittelfeldmann gegen Bayer Leverkusen erneut nicht erste Wahl sein könnte, weil man ihn schließlich noch braucht. Später. Sind ja ständig Spiele.

Denn gegen spielerisch und technisch starke Leverkusener erwartet Klopp, wie zuletzt in schöner Regelmäßigkeit gesehen, ein „super intensives“ Spiel, auf das man sich „voller Inbrunst einlassen“ müsse und in dem jeder seiner Spieler bereit sein müsse, „auch mal hinterherzulaufen“.

Vorhang auf, Bühne frei, großes Theater. Wer weiß, vielleicht wird es für Angela Merkel nicht die letzte Party dieser Art.