Dortmund. . Bundeskanzlerin Angela Merkel kommt am Samstag zum Bundesligaspiel zwischen Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen. Die Kanzlerin bevorzugt offensiv geführte Spiele. BVB-Trainer Jürgen Klopp will aber, dass seine Mannschaft gut verteidigt.
Angela Merkel hat sich angekündigt, die Bundeskanzlerin. Und Angela Merkel bevorzugt torreiche und offensiv geführte Fußballspiele. Beides hilft Borussia Dortmund im Heimspiel am Samstag gegen Bayer Leverkusen (15.30 Uhr, live im DerWesten-Ticker) nicht weiter. Im Gegenteil: BVB-Trainer Jürgen Klopp wäre es sehr viel lieber, wenn im dritten Saisonspiel hinten erstmals die Null stehen würde.
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Dazu bräuchte es eine kompakte Defensive (die durch konsequentes Gegenpressing schon in der Offensive beginnt). Und es bräuchte einen besseren Zugriff auf die Gegenspieler bei Standardsituationen. Sowohl gegen Bremen als auch in Nürnberg fielen die Gegentreffer nach ruhenden Bällen. „Eine reine Konzentrationssache“, hat nun Sportdirektor Michael Zorc im kicker-Interview verraten. Aber auch eine Sache, die in der Länderspielpause durch nochmaliges Einstudieren und in Erinnerung rufen einstiger Automatismen nicht zu beheben war – mit sechs Profis im Training, von denen drei nicht mal gespielt haben. Eine Sache also, die sich allenfalls von selbst abgestellt haben könnte. Wenig wahrscheinlich.
Großkreutz wird Schmelzer wohl zur Seite stehen
Genauso unwahrscheinlich ist es, dass alle Nationalspieler mit mehr Selbstbewusstsein nach Dortmund zurückgekehrt sind als es der Füllstand bei Verlassen der Stadt vor elf Tagen anzeigte. Marcel Schmelzer zum Beispiel. Weil aber zumindest für Bundesligatrainer nicht nur der letzte Fehler vor einem Gegentor (wie jener von Schmelzer vor dem 1:2 der Österreicher) Relevanz hat, sondern auch das Verhalten ein Stück weiter vorne bewertet wird, ist es wiederum sehr wahrscheinlich, dass am Samstag Kevin Großkreutz Schmelzer an der linken Seite zur Seite stehen wird. Großkreutz gilt als einer der besten Umschaltspieler der Liga. Im Vergleich zu anderen Optionen wie Ivan Perisic und Mario Götze hat er klare Vorteile im Abwehrverhalten, das im heutigen Fußball nur im Kollektiv funktioniert. Großkreutz ist Schmelzers bester Partner, damit es zumindest auf Borussias Seite nicht torreich endet.
Jürgen Klopp jedenfalls sagte am Donnerstag zwei Sätze, die diese Variante stützen. Der erste: „Marcel weiß, dass im Klub alles dafür getan wird, dass er als Außenverteidiger nicht allein gelassen wird.“ Und der zweite: „Kevin war die ganze Zeit hier – und hat sensationell trainiert.“
Klopp muss wohl nur auf Owomoyela verzichten
Grundsätzlich aber hat dieser Jürgen Klopp, der einzig auf Patrick Owomoyela verzichten und deshalb gleich drei gesunden Profis erklären muss, dass sie am Samstag auf der Tribüne sitzen werden, gerade in der offensiven Dreierreihe unbegrenzte Möglichkeiten. Zur Auswahl stehen neben Großkreutz: Jakub Blaszczykowski, Marco Reus, Mario Götze und Ivan Perisic. Namen, die im ersten von bis zu 23 Spielen binnen 83 Tagen bis Weihnachten für geballte Offensivkraft stehen – was wiederum Angela Merkel freuen dürfte.
Jürgen Klopp heißt die Kanzlerin jedenfalls willkommen: „Ich werde wahrscheinlich keine Zeit haben, sie persönlich zu begrüßen. Aber ich wünsche ihr viel Spaß.“