Dortmund. Die Anhänger von Borussia Dortmund wollen sich vor und während des Bundesliga-Spiels gegen Bayer Leverkusen mit verschiedenen Aktionen klar gegen die zuletzt sichbaren rechtsradikalen Schriftzüge auf ihrer Südtribüne positionieren. Kanzlerin Merkel kommt ins Stadion und fordert ein “Wir-Gefühl“.
Zuletzt waren rechtsradikale Banner im Stadion des deutschen Double-Siegers Borussia Dortmund zu sehen, nun reagieren dessen Anhänger: Die Fanabteilung des Vereins wird mit ihrer Dauer-Aktion "Abpfiff für Rechts" auf die rechten Äußerungen antworten.
"Es ist uns in Anbetracht der momentanen Vorfälle wichtig zu zeigen, dass wir uns dauerhaft auf die Fahnen geschrieben haben, uns für Toleranz, Demokratie und Vielfalt einzusetzen", sagte der Vorsitzende der Dortmunder Fanabteilung, Marco Blumberg. "Wir wollen nochmal besonders dazu aufrufen, Zivilcourage und Flagge zu zeigen und sich zu den Werten zu bekennen." Auf einem 50 Meter langen Banner wird die Botschaft der Fanabteilung vor dem Bundesliga-Spitzenspiel am Samstag zwischen dem BVB und Bayer 04 Leverkusen (15.30 Uhr / live im DerWesten-Ticker) zu lesen sein.
Außerdem wollen sich verschiedene Fangruppen mit weiteren Spruchbändern und Aktionen klar gegen Rechts positionieren, sagte BVB-Fanbetreuer Jens Volke. Die Ultra-Gruppe "The Unity" hat T-Shirts drucken lassen, mit der Aufschrift eines bekannten Dortmunder Fan-Lieds: „Borussia verbindet Generationen, Männer und Frauen, alle Nationen.“
Dortmunds Fußball-Boss Watzke betonte kürzlich, dass der BVB ein weltoffener und toleranter Verein sei, der sich durch vielfältige Aktionen seit Jahrzehnten für den Kampf gegen Rassismus stark mache und sich gegen die Diskriminierung von Minderheiten wende. "Diese Werte sind für uns nicht verhandelbar, daher werden wir bei der Verfolgung von Zuwiderhandlungen eine Null-Toleranz-Strategie verfolgen und diesen Sumpf trockenlegen", sagte Watzke.
Kanzlerin Merkel im Stadion
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Zum Spiel wird auch Angela Merkel im Stadion erwartet. Die Bundeskanzlerin ist Schirmherrin der Integrations-Initiative "Geh Deinen Weg" und trifft sich schon vor der Partie mit Jugendspielern der beiden Bundesligavereine. "Ich kann mir keinen stärkeren Partner vorstellen als den Sport, und natürlich ganz besonders den Fußball", sagte die Kanzlerin. Deutschland brauche ein "Wir-Gefühl".
In den rund 26.000 Fußballvereinen Deutschlands sind über 1,3 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund angemeldet. Die Spieler der Bundesliga stammen aus 66 Ländern.
