Dortmund. Zwischen DFB-Pokal und Champions League muss Borussia Dortmund zum VfB Stuttgart reisen. Ein strammes Programm, bei dem Trainer Jürgen Klopp personell aus dem Vollen schöpfen kann.
In den vergangenen Wochen hat Jürgen Klopp oft davon gesprochen, dass es „Schlag auf Schlag“ gehe für den BVB. Vor der am Samstag beim VfB Stuttgart (15.30 Uhr, live im DerWesten-Ticker) anliegenden Bundesligapartie hat der Trainer von Borussia Dortmund aber ein ganz neues Gefühl entwickelt: „Wir haben gefühlte vier Stunden Zeit, uns auf das nächste Spiel vorzubereiten“, hat Klopp gesagt. Und übertrieben war das – gefühlt – nur ganz leicht. Für die Fans der Schwarzgelben dürfte es deshalb beruhigend sein, dass der Herr über den Aufstellungsbogen personell (bis auf Patrick Owomoyela) aus dem Vollen schöpfen kann.
Angesetzt ist die Reise ins Schwabenland zwischen dem erfolgreich beendeten Auftritt im Pokal gegen Dynamo Dresden (vergangenen Dienstag) und der wichtigen Heimbegegnung mit Olympiakos Piräus in der Champions League (nächsten Dienstag). Weil die Sachsen außer Spuren von Randale nichts zurückgelassen haben, könnte der BVB mit dem gleichen Aufgebot wie gegen Dresden das Stuttgart-Spiel bestreiten. Lediglich die Doppel-Sechser Sven Bender und Sebastian Kehl haben Blessuren davongetragen (im Spiel). Die allerdings würden einen Einsatz nicht verhindern. Eher könnte es sein, dass Klopp „in diesen kurzen Wochen“ noch etwas genauer hinschaut, „wie sich die Jungs im Training präsentieren“.
Bender und Kehl allerdings haben der Mannschaft zuletzt Stabilität verliehen. Und Klopp hat festgestellt: „Wir brauchen diese taktische Disziplin im Mittelfeld.“ Ilkay Gündogan, der Neuzugang, der sich auf der von Nuri Sahin verlassenen Position neben Bender etablieren sollte, konnte dagegen bisher nicht überzeugen. Vor allem die Stimmung, die dem 20-Jährigen aus dem Medienwald und von den Rängen entgegen schlägt, bewegte den Trainer dazu, „einfach mal die Luft rauszunehmen“ – und Gündogan nicht zu bringen.
Lewandowski wurde zur festen Größe
Die „Startelf“ hat für Klopp aber ohnehin nicht die Bedeutung, die ihr in der Öffentlichkeit beigemessen wird. In Bezug auf den langwöchigen Bankkandidaten Kehl verkündete er: „Er war die ganze Zeit wichtig für uns.“ In Bezug auf Lucas Barrios könnte er es ähnlich formulieren. Robert Lewandowski wurde in der verletzungsbedingten Abwesenheit des Torjägers zur festen Größe im Auge des Sturms. Daran, dass die letzten vier Ligapartien gewonnen wurden, war der Pole maßgeblich beteiligt. Ja, und? „Jeder ambitionierte Klub sollte auf dieser Position mindestens zwei richtig gute Leute haben.“ Unter anderem, weil es Schlag auf Schlag geht und oft nur gefühlte vier Stunden Vorbereitungszeit bleiben.