Dortmund. Auch einen Tag nach den schweren Krawallen beim DFB-Pokalspiel zwischen dem BVB und Dresden sind die Beteiligten geschockt. Zwei verletzte Polizisten, 17 verletzte Fans, 30 verletzte Ordner und ein Schaden, „der sich auf rund 150 000 Euro belaufen dürfte“, erklärte BVB-Chef Hans-Joachim Watzke. Das werde man sich von den Tätern zurückholen.

Auch einen Tag nach den schweren Krawallen beim DFB-Pokalspiel zwischen dem BVB und Dresden sind die Beteiligten geschockt. Zwei verletzte Polizisten, 17 verletzte Fans, 30 verletzte Ordner und ein Schaden, „der sich auf rund 150 000 Euro belaufen dürfte“, erklärte BVB-Chef Hans-Joachim Watzke. Das werde man sich von den Tätern zurückholen.

„So massive Angriffe gegen die Polizei habe ich in meiner Laufbahn als Polizeiführer von Fußballeinsätzen noch nicht erlebt“, zog Polizeieinsatzleiter Peter Andres eine Bilanz. Man habe mehr Polizisten als bei Derbys gegen Schalke im Einsatz gehabt, über 1000. Für ihn sei das ein Ausnahmespiel gewesen. Man habe eine hohe Gefährdungseinschätzung vorgenommen, die sich bewahrheitet habe.

Zum Glück habe man Dresden nicht allzu oft hier. Mit Erfolgen in der Champions League könnte man auch ausländische Mannschaften mit Problemfans zugelost bekommen, etwa aus England oder Holland. Die hätten auch ein Fanklientel, das mit dem aus Dresden vergleichbar sei. „Bei den Spielen mit den Erstligavereinen da habe ich das Highlight Schalke“, so Andres. Da könne man die Fans aber aufgrund der regelmäßigen Begegnungen gut einschätzen.

Die Polizei habe die gesamten Ausschreitungen im Signal Iduna Park mit 20 Kameras aufgezeichnet. Jedes Abbrennen von Bengalos, jede Maskierung, alles. Nun beginne die Auswertung der Bilder, um Straftäter zu identifizieren und zu überführen.

Thorsten Rudolph (Fanprojekt Dresden) hatte „latent eine aufgeheizte Stimmung in Dortmund“ ausgemacht. Er habe viele Köpfe unter den Dresdenern gesehen, die man sonst nicht bei den Dynamo-Spielen angetroffen hat. Und diese erreiche man von Seiten der Fanbetreuer nicht. Der Ligaalltag von Dynamo verlaufe mittlerweile reibungslos. „In Dortmund hat aber ein Funke ausgereicht, um die Situation eskalieren zu lassen“, so Rudolph. Polizei und Ordnungsdienst im Stadion seien äußerst unkommunikativ gewesen, seien unsensibel vorgegangen und hätten massiv Pfefferspray eingesetzt. Es gebe keinen, der sage, die Polizei sei Schuld, doch habe ihr Vorgehen dafür gesorgt, dass der Funke übergesprungen sei. Auch die Situation, dass der DFB die Gespräche über die Erlaubnis von Pyrotechnik im Stadion abgebrochen habe, sei ein Grund dafür, „dass Pyrotechnik unkontrolliert im Stadion abgebrannt worden ist“.