Dortmund. . Christian Fiel war um seine Aufgabe wahrlich nicht zu beneiden: Zunächst musste der Kapitän von Dynamo Dresden Schwerstarbeit verrichten, um sich den Angriffen von Borussia Dortmund zu erwehren. Nach dem Abpfiff kam dann auch noch eine unangenehme Zusatzschicht auf den Routinier zu: Der 31-Jährige begab sich in die Dresdner Fankurve, um auf einige Unverbesserliche einzuwirken, die auf der Nordtribüne des Dortmunder Stadions für Randale sorgten. Die Bemühungen waren redlich, allein, so berichtete Fiel später, „das hätte ich mir sparen können. Die waren nicht zu beruhigen. Ich hoffe, dass keinem was passiert ist und alle gesund und munter nach Hause kommen.“

Christian Fiel war um seine Aufgabe wahrlich nicht zu beneiden: Zunächst musste der Kapitän von Dynamo Dresden Schwerstarbeit verrichten, um sich den Angriffen von Borussia Dortmund zu erwehren. Nach dem Abpfiff kam dann auch noch eine unangenehme Zusatzschicht auf den Routinier zu: Der 31-Jährige begab sich in die Dresdner Fankurve, um auf einige Unverbesserliche einzuwirken, die auf der Nordtribüne des Dortmunder Stadions für Randale sorgten. Die Bemühungen waren redlich, allein, so berichtete Fiel später, „das hätte ich mir sparen können. Die waren nicht zu beruhigen. Ich hoffe, dass keinem was passiert ist und alle gesund und munter nach Hause kommen.“

Alles für ein Fest bereitet

Fiels Streben war an diesem Herbstabend also nicht von Erfolg gekrönt. Zunächst gab es für den Zweitligisten in der zweiten Runde des DFB-Pokal beim Deutschen Meister Borussia Dortmund ein standesgemäßes 0:2 (0:1), zu dem Lewandowski (30. Minute) und Nationalspieler Mario Götze (65.) die Tore beisteuerten, und dann musste der Dresdner auch noch miterleben, wie der Ruf seines Arbeitgebers weiteren Schaden nahm.

Dabei war doch eigentlich alles bereitet für ein Fußballfest mit großem Erinnerungswert. Eine beeindruckende Karawane hatte sich auf den Weg aus Sachsen gemacht, um ihren Verein tief im Westen zu unterstützen. Von bis zu 13 000 Dynamo-Anhängern gingen die Schätzungen aus, bis auf ein paar Hundert waren alle gewillt, einen friedlichen Abend zu verbringen. 73 100 Fans im Dortmunder Stadion sorgten für eine Kulisse, die es in einer zweiten Pokalrunde zuvor noch nie gegeben hatte.

Schäden am Gästeblock

Am Tag nach dem Pokalspiel zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Dresden zeigen sich die Schäden am Gästeblock: zerstörte Werbebanden, angekokelte Fahnen und Reste von Pyrotechnik.
Am Tag nach dem Pokalspiel zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Dresden zeigen sich die Schäden am Gästeblock: zerstörte Werbebanden, angekokelte Fahnen und Reste von Pyrotechnik. © WR/Franz Luthe
Am Tag nach dem Pokalspiel zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Dresden zeigen sich die Schäden am Gästeblock: zerstörte Werbebanden, angekokelte Fahnen und Reste von Pyrotechnik.
Am Tag nach dem Pokalspiel zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Dresden zeigen sich die Schäden am Gästeblock: zerstörte Werbebanden, angekokelte Fahnen und Reste von Pyrotechnik. © WR/Franz Luthe
Am Tag nach dem Pokalspiel zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Dresden zeigen sich die Schäden am Gästeblock: zerstörte Werbebanden, angekokelte Fahnen und Reste von Pyrotechnik.
Am Tag nach dem Pokalspiel zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Dresden zeigen sich die Schäden am Gästeblock: zerstörte Werbebanden, angekokelte Fahnen und Reste von Pyrotechnik. © WR/Franz Luthe
Am Tag nach dem Pokalspiel zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Dresden zeigen sich die Schäden am Gästeblock: zerstörte Werbebanden, angekokelte Fahnen und Reste von Pyrotechnik.
Am Tag nach dem Pokalspiel zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Dresden zeigen sich die Schäden am Gästeblock: zerstörte Werbebanden, angekokelte Fahnen und Reste von Pyrotechnik. © WNM
Am Tag nach dem Pokalspiel zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Dresden zeigen sich die Schäden am Gästeblock: zerstörte Werbebanden, angekokelte Fahnen und Reste von Pyrotechnik.
Am Tag nach dem Pokalspiel zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Dresden zeigen sich die Schäden am Gästeblock: zerstörte Werbebanden, angekokelte Fahnen und Reste von Pyrotechnik. © WR/Franz Luthe
Am Tag nach dem Pokalspiel zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Dresden zeigen sich die Schäden am Gästeblock: zerstörte Werbebanden, angekokelte Fahnen und Reste von Pyrotechnik..
Am Tag nach dem Pokalspiel zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Dresden zeigen sich die Schäden am Gästeblock: zerstörte Werbebanden, angekokelte Fahnen und Reste von Pyrotechnik.. © WR/Franz Luthe
Am Tag nach dem Pokalspiel zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Dresden zeigen sich die Schäden am Gästeblock: zerstörte Werbebanden, angekokelte Fahnen und Reste von Pyrotechnik.
Am Tag nach dem Pokalspiel zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Dresden zeigen sich die Schäden am Gästeblock: zerstörte Werbebanden, angekokelte Fahnen und Reste von Pyrotechnik. © WNM
Am Tag nach dem Pokalspiel zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Dresden zeigen sich die Schäden am Gästeblock: zerstörte Werbebanden, angekokelte Fahnen und Reste von Pyrotechnik.
Am Tag nach dem Pokalspiel zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Dresden zeigen sich die Schäden am Gästeblock: zerstörte Werbebanden, angekokelte Fahnen und Reste von Pyrotechnik. © WNM
Am Tag nach dem Pokalspiel zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Dresden zeigen sich die Schäden am Gästeblock: zerstörte Werbebanden, angekokelte Fahnen und Reste von Pyrotechnik.
Am Tag nach dem Pokalspiel zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Dresden zeigen sich die Schäden am Gästeblock: zerstörte Werbebanden, angekokelte Fahnen und Reste von Pyrotechnik. © WR/Franz Luthe
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Doch die große Sause der beiden schwarz-gelben Fanlager wurde durch all die Ausschreitungen erheblich getrübt. Bereits vor dem Spiel wurden 15 Personen verletzt und sieben festgenommen, weil sich gewalttätige Dresdner Horden Straßenschlachten mit der Polizei lieferten. „Wir sind körperlich angegriffen worden und mussten uns entsprechend zur Wehr setzen“, so Dortmunds Polizeidirektor Peter Andres. Kurz vor Mitternacht berichtete Andres von weiteren Auseinandersetzungen, „diese Brandherde müssen wir jetzt auch noch löschen.“

Im Dortmunder Stadion ging es ebenfalls rund: Schiedsrichter Peter Gagelmann pfiff die Partie mit einer viertel Stunde Verspätung an, weil die Mannschaftsbusse im Chaos stecken blieben, während der 90 Minuten unterbrach er die Partie zwei Mal, damit Dresdner Hooligans aufgefordert werden konnten, keine Gegenstände auf den Rasen zu werfen und das Abbrennen von Pyrotechnik zu unterlassen. „Wir bieten hier einen tollen Rahmen, und dann so etwas“, ereiferte sich Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc: „Das hat im Profifußball nichts zu suchen.“

Sippenhaft für faire Fans 

Wieder einmal sorgte eine Horde krimineller Elemente dafür, dass ein Klub, der eine große Vergangenheit und eine eingeschworene Anhängerschaft hat, in Sippenhaft genommen wurde. Für diejenigen, die es sich auf ihre Fahnen geschrieben haben, Dynamo Dresden zurück zu alter Blüte zu führen, muten die Vorkommnisse von Dortmund fast schon tragisch an. Sie bemühen sich nach Kräften, doch jegliche Restaurationsarbeiten werden durch die Taten einer Minderheit mutwillig zerstört. Man dürfe die Ultraszene nicht pauschal verdammen, betont Dortmunds Trainer Jürgen Klopp, „es sind ein paar gewaltbereite Schwachköpfe, die alles kaputt machen“.

So sieht es auch sein Dresdner Kollege: „Seit ich hier bin, haben wir schon erhebliche Verbesserungen erzielt“, berichtet Ralf Loose: „Wir sind aber noch lange nicht da, wo wir hin wollen.“

Klopp betont, er werde sein „positives Gesamtbild“ von Dynamo Dresden nicht verändern, „aber so macht es keinen Spaß. Der nächste Schritt wird sein, das Spiel abzubrechen und alle nach Hause zu schicken. Es sind Ferien, viele Kinder sind im Stadion, da geht so etwas einfach nicht.“ Er liebe die emotionale Stimmung im Stadion, sagt Dortmunds Trainer, „aber in dem Moment, wo die Sicherheit gefährdet ist, hört der Spaß komplett auf“.

Es lag ein düsterer Schatten über einem Pokalabend, der so stimmungsvoll hätte sein können. Die Übergriffe der Dresdner Fans werden wohl noch die Sportgerichtsbarkeit beschäftigen. Zumindest, wenn es nach dem Willen von Zorc geht. Er hoffe, „dass diese Vorkommnisse entsprechend geahndet werden“, betonte der Sportdirektor des Deutschen Meisters.

Derweil ärgerte sich Dortmunds Manndecker Neven Subotic maßlos, dass die Taten der Protagonisten auf dem Rasen durch die Auswüchse auf den Rängen in den Hintergrund gedrängt wurden: „Der Fußball”, so der Serbe, „sollte im Fokus sein, nicht die Randale der Fans.“