Nuri Sahin wechselt vom Meister Borussia Dortmund zu Real Madrid. Ist das eine kluge Entscheidung? Thomas Lelgemann sagt: Nein.
Königliches Weiß statt Schwarz-Gelb. Nuri Sahin geht von Dortmund nach Madrid. Ob sich Sahin damit einen Gefallen tut, darf bezweifelt werden. Sahin geht großes Risiko. In Dortmund war er ein Leistungsträger, der mit der jungen Borussia erst am Anfang einer großen Karriere steht. Unter Trainer Jürgen Klopp hätte er mit anderen BVB-Supertalenten wie Mats Hummels oder Mario Götze eine neue goldene BVB-Ära einläuten können. 80000 Zuschauer hätten dem gebürtigen Lüdenscheider Woche für Woche zu Füßen gelegen. In Dortmund hätte er sich mit seinen 22 Jahren ohne großen Druck weiter entwickeln können.
In Madrid erwartet Sahin zwar eine kräftige Aufstockung seines Montagehaltes, doch auf dem Rasen wird ein unbarmherziger Konkurrenzkampf ausbrechen. Im Mittelfeld wird er sich gegen Sami Khedira, Xabi Alonso und Lassana Diarra durchsetzen müssen. Das wird alles andere als einfach. Erstens sind die Rivalen bei Real allesamt Weltklasse-Spieler, zweitens fehlt Sahin noch die Erfahrung im internationalen Fußball. Im schlimmsten Fall könnte Sahin in Madrid zum Bankdrücker werden. Seine Karriere würde einen großen Rückschlag erhalten. Und Trainer Jose Mourinho würde ganz einfach auf seinen Wunschzettel neue Kandidaten für das königliche Mittelfeld schreiben. Vielleicht sogar Mario Götze.
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