München. Borussia Dortmund kassiert im Topspiel beim FC Bayern eine empfindliche Ohrfeige. Doch der BVB ist noch im Titelrennen. Ein Kommentar.

Zwölf Minuten lang knisterte dieses Topspiel, in das Borussia Dortmund mit so großen Erwartungen gesprungen war – und nun doch wieder mit leeren Händen dasteht. Zwölf Minuten lang konnte man die Schwarz-Gelben als die bessere Mannschaft bezeichnen, zwölf Minuten lang schien es so, als sei etwas möglich im Süden von Deutschland. Dann flog der Fuß von Torhüter Gregor Kobel am Ball vorbei. Ein Luftloch des Grauens. Schon verdeutlichte der FC Bayern wieder, dass er die Nummer eins in der Bundesliga bleibt.

FC Bayern schiebt sich am BVB vorbei

Dort, auf Platz eins, stehen die Münchener jetzt wieder, zwei Punkte vor dem Konkurrenten aus dem Ruhrgebiet. Eine Vorentscheidung im Titelrennen? Nun ja, das kommt darauf an, ob der neue Trainer Thomas Tuchel es schafft, den Bayern die Flausen, die sich der Rekordmeister in dieser Spielzeit häufig geleistet hat, auszutreiben.

Tuchel ließ seine neue Mannschaft am Samstagabend nicht wie wild den Gegner attackieren, seine teuren Fußballer starteten bedächtig, pragmatisch, vielleicht auch etwas verunsichert. Erst nach der Führung rollten sie mit wütenden Angriffen über Dortmund hinweg und waren (wie so oft) eine Nummer zu groß.

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Es kommt aber genauso auf Borussia Dortmund an, der Klub muss sich schütteln, wieder aufraffen. Diese bittere Niederlage wird am Selbstverständnis der Spieler nagen, aber München führt die Tabelle nur mit zwei Punkten Vorsprung an. Es bleibt möglich, wieder vorbeizuziehen. Das kommende Heimspiel gegen den Dritten Union Berlin, der ja in der Theorie auch im Titelrennen mitmischt, wird zeigen, wie schnell die Elf von BVB-Trainer Edin Terzic diesen Rückschlag verdauen kann.

BVB-Kapitän Marco Reus enttäuscht

In solchen Momenten müssen die Führungsspieler wie Marco Reus hervortreten. Der Kapitän erlebte in München starke zwölf Minuten, mühte sich und ging anschließend doch mit seinen Kollegen unter. Aufstecken dürfen er und seine Mitspieler nicht. Dortmund muss alles dafür tun, sich die Titelchance nicht zu schnell aus den Händen reißen zu lassen.

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