München. Borussia Dortmund hat das Spitzenspiel beim FC Bayern München deutlich verloren. Bei der 2:4-Niederlage hagelt es schlechte Noten. Einzelkritik.

Bei der 2:4-Niederlage beim FC Bayern München blieb Borussia Dortmund weitestgehend chancenlos. Die Einzelkritik.

Gregor Kobel: Der BVB-Torhüter spielt eine bärenstarke Saison, doch ausgerechnet bei seinem Comeback nach Verletzungspause brachte er seinen Klub auf die Verlierstraße. Sein Aussetzer vor dem 0:1 durch Dayot Upamecano, als er den Ball nicht traf, war unerklärlich. Auch beim 0:3 durch Thomas Müller klärte er den Fernschuss von Leroy Sané nicht gut genug. Ein ganz bitterer Abend. Note: 6

BVB-Einzelkritik: Auch Niklas Süle neben der Spur

Marius Wolf: Der Neu-Nationalspieler war heiß, das war schon beim Einlaufen zu spüren. Auf der rechten Seite erneut mit jeder Menge Offensivdrang, die BVB-Angriffe gingen sehr häufig über ihn. Hatte seine Seite defensiv aber auch nicht immer im Griff, verlor Kingsley Coman beim 0:4 aus den Augen. Note: 4

Niklas Süle: Der Innenverteidiger gilt eigentlich als physisch stark. Wie er Mitte der ersten Halbzeit im Zweikampf gegen Eric Maxim Chuopo-Moting einfach abprallte und zu Boden fiel, sagte viel über seine Zweikampfhärte aus. Leistete in der Abwehr zu oft nur Geleitschutz. Note: 5

Niklas Süle konnte der BVB-Abwehr keine Stabilität verleihen.
Niklas Süle konnte der BVB-Abwehr keine Stabilität verleihen. © AFP

Nico Schlotterbeck: Auch Schlotterbeck konnte die Abwehr in der ersten Halbzeit nicht stabilisieren. Kurz vor der Pause musste er zu allem Überfluss verletzt raus - er war bereits mit muskulären Problemen vom DFB-Team abgereist. Note: 4,5

Julian Ryerson: Zu viele Ballverluste, hatte seine Seite zudem gar nicht im Griff - das wurde unter anderem beim 0:3 bestraft. Zur Pause musste der Winter-Neuzugang für Salih Özcan weichen. Note: 5

Emre Can: Zuletzt in guter Form, doch davon war im Topspiel nicht viel zu sehen. Spielte viel zu viele Fehlpässe, immer wieder hatten die Bayern massig Raum, um mit Tempo auf die Abwehr zuzulaufen. Traf per Strafstoß und sorgte für Ergebniskosmetik. Note: 4,5

Jude Bellingham: Das Supertalent konnte dem Topspiel nicht seinen Stempel aufdrücken - stattdessen blieb der Engländer über weite Strecken wirkungslos. Ungewohnt wenig Balleroberungen, immerhin holte er den Strafstoß zum 1:4 aus BVB-Sicht heraus. Note: 4,5

Raphael Guerreiro: Wenn der BVB nach vorne spielte, hatte Guerreiro in der Regel irgendwo seine Füße mit im Spiel. Der Portugiese sorgte somit vereinzelt für Gefahr - ohne wirklich die passenden Impulse zu geben, abgesehen von der Vorlage beim 2:4 durch Malen. Note: 3,5

Raphael Guerreiro war einer der wenigen BVB-Profis mit Normalform.
Raphael Guerreiro war einer der wenigen BVB-Profis mit Normalform. © AFP

Marco Reus: Er würde so gerne einmal Deutscher Meister mit dem BVB werden - dieser Wunsch ist am Samstagabend wieder einmal in weitere Ferne gerückt. Der Kapitän versuchte gelegentlich etwas offensiv, blieb aber völlig glücklos. Nach einer Stunde ging er für Mahmoud Dahoud raus. Seinen Frust ließ er auf der Bank an einer Wasserflasche aus. Note: 4

Julian Brandt: Zu Beginn legte der Offensivmann ordentlich aus, doch als der BVB hinten einging, tauchte auch Brandt vollkommen ab. Ein Kopfball vor der Pause brachte Yann Sommer nicht in Bedrängnis. Als Konsequenz ging er zur Pause raus und wurde durch Donyell Malen ersetzt. Note: 4,5

Sebastien Haller: Die meiste Zeit hing der Ivorer in der Offensive völlig in der Luft, denn in der Bayern-Hälfte ging für die Dortmunder nahezu gar nichts. Nach der Pause bekam er plötzlich die Chance, sein Abschluss war allerdings viel zu harmlos, um ein Problem für Sommer darzustellen. Nach einer Stunde ging er raus, es kam Youssoufa Moukoko. Note: 5

Mats Hummels (ab 42. Minute): Kam vor der Pause für den angeschlagenen Nico Schlotterbeck, als die Partie bereits gelaufen war. Mit Hummels wirkte die Abwehr etwas sicherer, allerdings musste der FC Bayern auch nicht mehr ernst machen. Note: 4

Mehr BVB-News

Salih Özcan (ab 46. Minute): Kam zur Pause für Ryerson. Leistete sich weniger haarsträubende Fehler als der Norweger, blieb aber ehrlich gesagt auch absolut unauffällig und war kein wirklicher Faktor für das Spiel. Note: 4,5

Donyell Malen (ab 46. Minute): Kam zur Pause für Brandt und war im zweiten Durchgang nahezu an jeder der wenigen Offensivaktionen beteiligt. In der Schlussminute erzielte er noch das 2:4. Ein passabler Auftritt des Niederländers. Note: 3

BVB-Stürmer Youssoufa Moukoko wieder dabei

Youssoufa Moukoko (ab 61. Minute): Kam nach sieben Wochen zu seinem Comeback. Setzte keine nennenswerten Akzente mehr. Ohne Note.

Mahmoud Dahoud (ab 61. Minute): Durfte auch noch mitspielen, als die Partie längst entschieden war. Ohne Note.