Dortmund. . Das BVB-Spiel wird wegen eines Corona-Ausbruchs bei Gastgeber Mainz verschoben. Die Borussia kann dies nachvollziehen. Sebastian Kehl ärgert sich trotzdem.

Am Freitagnachmittag verbreitete die Deutsche Fußball-Liga (DFL) schließlich die Entscheidung, die sich bereits angedeutet hatte: Das Bundesligaspiel zwischen dem FSV Mainz 05 und dem BVB, das an diesem Sonntag stattfinden sollte, wird auf Mittwoch, 16. März (18.30 Uhr/DAZN), verlegt. Es ist die erste Begegnung in der Fußball-Bundesliga in dieser Saison, die wegen eines Corona-Ausbruchs abgesetzt wird.

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13 Spieler der Mainzer haben sich mit dem Corona-Virus infiziert, insgesamt sind 19 Personen des Lizenzspielerbereichs positiv getestet worden. Deswegen hatte der Tabellenneunte die Verschiebung beantragt. Der Klub hätte zwar eine Notelf aus Jugendspielern zusammenstellen können. Blättert man im Regelwerk des Ligaverbandes, steht dort allerdings, dass mindestens ein Profitorhüter zum Kader gehören muss, in Mainz befinden sich aber alle drei in Isolation.

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U19-Viertelfinale des BVB am selben Tag

Es sei schade, dass das Spiel nicht stattfinden könne, meint Sebastian Kehl, Leiter der Dortmunder Lizenzspielerabteilung. „Letztlich muss aber ein fairer Wettkampf gewährleistet sein, und deshalb ist eine Verlegung der Begegnung nachvollziehbar und richtig.“ Wäre da nicht der Nachholtermin, über den sich der BVB ärgert. Am selben Tag steht die U19 des Vereins im Viertelfinale der Youth League gegen Atlético Madrid vor einer besonderen Herausforderung. „Wir hatten bei der DFL hinterlegt, dass dieser Termin für uns ein sehr unglücklicher ist, aber uns wurde mitgeteilt, dass kein anderer Termin in Betracht kommt“, sagt Kehl.

In Mainz rätselt man währenddessen über den Ursprung des Corona-Ausbruchs. „Wir gehen davon aus, dass die Infektion rund um das Auswärtsspiel bei Union Berlin geschehen ist“, berichtet Sportvorstand Christian Heidel, der von 2016 bis 2019 auf Schalke gearbeitet hat. Man könne niemandem einen Vorwurf machen, alle seien geimpft. „Im Endeffekt haben wir Pech gehabt.“ Nur weil ein Profi Symptome gehabt habe, habe man alle auf das Corona-Virus getestet.

BVB-Emotionen aus dem Hinspiel gegen Mainz (3:1): Erling Haaland würgt nach seinem Tor Jude Bellingham.
BVB-Emotionen aus dem Hinspiel gegen Mainz (3:1): Erling Haaland würgt nach seinem Tor Jude Bellingham. © firo

DFL-Klubs müssen nicht mehr engmaschig testen - auch nicht der BVB

Denn längst müssen die Vereine nicht mehr so engmaschig kontrollieren wie zu Beginn der Pandemie, die DFL hat die Voraussetzungen verändert. Für die 36 Klubs gilt der 3G-Leitfaden wie an jedem anderen Arbeitsplatz. Vollständig geimpfte und genesene Fußballer, also die überwiegende Mehrheit, müssen nicht mehr getestet werden. Der kleine Teil, der nicht als vollständig geimpft oder genesen gilt, hat als Auflage, den Gesundheitsstatus entweder jeden Tag durch einen Antigen-Schnelltest oder zweimal pro Woche durch einen PCR-Test zu überprüfen.

Die infizierten Fußballer des FSV Mainz dürfen sich nun nach sieben Tagen in der Isolation freitesten. Auf den Platz sollen sie aber erst zurückkehren, wenn die medizinische Abteilung ihnen die Freigabe erteilt. Auch das Auswärtsspiel beim FC Augsburg am nächsten Samstag (12. März) könnte daher ausfallen. Vor dem ersten Spieltag gegen RB Leipzig hatte Mainz schon einmal einen schweren Corona-Ausbruch. Die Mannschaft schaffte es mit einem Notaufgebot trotzdem, den Gegner mit 1:0 niederzuringen.

Erling Haaland könnte beim BVB zurückkehren

Und der BVB? Der bereitet sich jetzt auf das Heimspiel gegen Arminia Bielefeld am Sonntag, 13. März, vor, am Samstag wird trainiert. Einen positiven Effekt könnte die Verlegung haben. Am Sonntag hätte Erling Haaland gefehlt, bis zum Nachholspiel dürfte sich der Stürmer von seiner Muskelverletzung erholt haben