Dortmund. Das Interview von Erling Haaland hat beim BVB für Aufregung gesorgt. Der Norweger kritisiert den Klub, Trainer Marco Rose reagiert entspannt.

Es war einer der großen Aufreger des Wochenendes, zumindest in Dortmund: Gleich nach dem 5:1 (3:0)-Sieg seiner Borussia gegen den SC Freiburg hatte BVB-Stürmer Erling Haaland für reichlich Wirbel gesorgt, als er beim norwegischen TV-Sender Viaplay beklagte, wie sehr ihn der Klub in Sachen Zukunft unter Druck setze und zu einer Entscheidung dränge.

An BVB-Trainer Marco Rose aber ist diese Aufregung nach eigener Aussage vorbeigegangen: "Für uns ist das kein großes Thema", sagt er einen Tag vor dem DFB-Pokalspiel beim FC St. Pauli am Dienstagabend (20.45 Uhr/ARD und Sky). Denn: "Die Leistung gegen Freiburg steht ja und die Leistung war hervorragend und Erling war ein Teil davon."

BVB-Trainer Rose gibt sich tiefenentspannt

Dass im Nachgang Haalands Aussagen deutlich größer abgebildet wurde als seine Leistung auf dem Platz, habe vor allem mit der medialen Berichterstattung zu tun. Klar, auch Rose suchte am Sonntag das Gespräch mit dem Torjäger - aber dabei, so beteuert der Trainer, sei es vor allem um Fußball gegangen. "Wir haben über das gesprochen, was kommt, und das, was war, und das ist alles, was mich interessiert", meint Rose. Daher sei er selbst auch "tiefenentspannt". Und weil "ich Erling hier jeden Tag sehe und erlebe. Er freut sich aufs Pokalspiel und das ist alles, was zählt."

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Haaland hatte sich am Freitag ungewohnt wortreich über die aktuelle Situation beklagt: „Ich möchte eigentlich nur Fußball spielen, aber sie drängen mich“, sagte er. Er habe „das letzte halbe Jahr aus Respekt vor Dortmund nichts gesagt. Aber der Klub setzt mich unter Druck, dass ich mich entscheide“, meinte er. „Und das bedeutet wohl, dass ich jetzt mal zu Potte kommen muss. Sie wollen eine Antwort. Das bedeutet, dass die Dinge passieren müssen.“

BVB-Boss Watzke widerspricht Haaland

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte sich überrascht gezeigt: "Wir setzen Erling überhaupt nicht unter Druck. Es gibt aktuell weder Gespräche noch Termine, daher kann ich das nicht nachvollziehen", sagte er dieser Redaktion. "Wir können nicht bis Mai warten, das wird ihm auch einleuchten. Ich glaube, er war ein wenig frustriert wegen der Gelben Karte. Dass man irgendwann mal über die Zukunft spricht, muss er als Profi auch verstehen."

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Gleichzeitig warb der BVB-Boss um Verständnis für Haaland: "Erling ist ein spontaner Mensch und noch ein junger Bursche, der darf das, das ist kein Problem. Aber er muss auch ein bisschen Verständnis für unsere Situation haben und wenn er morgen wach wird, wird er das haben."