Dortmund. Borussia Dortmund will Klarheit von Erling Haaland, wie sich der Stürmer seine Zukunft vorstellt. Das ist er dem BVB schuldig. Ein Kommentar.

Die Ballannahme, die Verarbeitung, dieser spektakuläre Abschluss. Sofern Fußballfans den FC Bayern und Borussia Dortmund nicht grundlegend ablehnen, haben Robert Lewandowski sowie Erling Haaland ihnen an diesem Spieltag noch mal Glücksmomente geschenkt. Diese Superstürmer, diese Aushängeschilder spielen zu sehen, ist ein Genuss.

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Nun scheint es aber so zu sein, als ob beide Stars nicht mehr an allzu vielen Wochenenden gemeinsam der mitunter verblassten Bundesliga-Strahlkraft zu Glanz verhelfen können. Noch bevor Lewandowski, 33 Jahre alt, sein Ausnahmekönnen nicht mehr wird zeigen können, dürfte der zwölf Jahre jüngere Haaland den nächsten Karriereschritt gegangen und ins Ausland gewechselt sein. Von dieser Entwicklung ist auszugehen. Immerhin zeigte sich sein Manager Mino Raiola schon bei seiner Haaland-PR-Tour in Spanien.

Haaland muss seine Karriere klären - der BVB seine Zukunft

Dass Haaland sich nun über Druck aus der BVB-Führungsetage beklagt hat und sich zu einer zeitnahen Entscheidung gedrängt fühlt, verwundert doch sehr. Selbstverständlich wird er um seine Vertragsmodalitäten wissen, die – so hat es den Anschein – kein Bekenntnis über seine Zukunft zu diesem Zeitpunkt der Saison verlangen. Dem BVB war seit dem Vertragsabschluss vor zwei Jahren ebenso bewusst, dass genau so eine Situation wie jetzt entstehen konnte. Dass die Verantwortlichen nicht erst im Mai Klarheit haben möchten, versteht sich von selbst. Haaland sitzt am längeren Hebel und zieht womöglich weiter; Borussia Dortmund aber bleibt bestehen und muss sich nach Ersatz umschauen.

Jedenfalls dann, zöge Haaland nicht doch noch ein Jahr beim BVB in Betracht. Er sollte sich nicht allzu viel Zeit lassen, Farbe zu bekennen. Am Freitagabend hatte der Stürmer erklärt, er müsse nun „Dinge in Gang setzen“. Das klingt danach, als habe er mit Dortmund über den Sommer hinaus abgeschlossen. Warum stellt sich Haaland dann nicht hin und erklärt: Im Sommer bin ich weg, wohin es geht, verrate ich aber noch nicht.

Haaland muss auch gucken, wie die BVB-Fans ihn in Erinnerung halten sollen

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Haaland ist als Fußballer so weit gereift, dass er für seine berufliche Zukunft keinen Fehler machen kann. Er entscheidet nun aber noch mit darüber, wie sich BVB-Fans an seine vielleicht nur zweieinhalb Jahre in Dortmund erinnern werden. Bislang musste man sich keine Sorgen machen, dass ihm dies gleichgültig sein würde.