Dortmund. BVB-Trainer Marco Rose spricht über die 1:2-Niederlage in Freiburg und betont, dass er in Dortmund den maximalen Erfolg anstrebt.
Ungefähr zur Halbzeit übernimmt Marco Rose das Kommando. Da schnappt sich der Trainer von Borussia Dortmund die Karten, die Moderator Nobby Dickel auf dem Tisch vor ihm abgelegt hat. „Du hast das ja gar nicht alles vorgelesen“, moniert er, und trägt dann selbst vor, was auf den Karten steht. Die Lacher hat er damit auf seiner Seite.
Es ist ein Heimspiel für Rose am Dienstagabend: Er ist zu Gast bei „Brinkhoffs Ballgeflüster“, einer Talksendung, die am Freitag im Klub-TV ausgestrahlt wird. Moderator ist Stadionsprecher Dickel, zu Gast sind auch der Sky-Kommentator Wolff Fuss und BVB-Co-Trainer Alexander Zickler. Aber die 500 Zuschauer im Dortmunder Westfalenpark sind natürlich in erster Linie wegen Rose gekommen.
BVB-Trainer Marco Rose fühlt sich auf großer Bühne wohl
Der hat am Samstag mit dem BVB 1:2 beim SC Freiburg verloren, was gleich zu Beginn zur Sprache kommt. „Schön, dass du damit anfängst“, knurrt Rose, aber er tut es mit einem Lächeln. Der 44-Jährige ist anders als sein Vor-Vorgänger Lucien Favre keiner, der sich auf großer Bühne unwohl fühlt. Es hat zwar schon größere Entertainer gegeben in der jüngeren Klubgeschichte, aber auch Rose weiß das Publikum zu unterhalten – und er weiß, was man in Dortmund hören will.
„Uns hat in Freiburg Bedingungslosigkeit gefehlt“, sagt Rose. Damit ist gemeint: Auch wenn die äußeren Umstände unangenehm ist, muss man sein Ding durchziehen, von der ersten bis zur letzten Minute. „An erster Stelle steht in jedem Beruf die Arbeit, dann kommt die Kür.“
BVB-Trainer Rose: "Nur vom Reden werden wir nicht viele Punkte holen"
Solche Sätze kommen gut an im Ruhrgebiet, Arbeit allein aber reicht nicht bei einem Klub wie dem BVB. „Beim BVB geht es um große Titel, das kann man ruhig immer wieder sagen“, meint Rose. „Aber nur vom Reden werden wir nicht viele Punkte holen.“ Rose will den maximalen Erfolg, darüber spricht er genauso offen wie Co-Trainer Zickler – der nebenbei erzählt, dass er seinen Kollegen erst einmal googeln musste, als sie sich in Österreich kennenlernten. „Die meisten Videos, die ich gefunden habe, waren Aufstiegspartys“, sagt Zickler und grinst. „Da warst du gut.“
Etwas feiern würde man auch in Dortmund gerne, am wahrscheinlichsten ist das traditionell im DFB-Pokal. „Meine Tochter hat am Endspieltag ihre Firmung“, erzählt Rose, „Ich habe ihr schon gesagt, dass das terminlich schwierig wird.“ Dann nämlich will er den Pokal in die Luft recken. „Und dann zeige ich meine ganze Stärke.“