Dortmund. Beim DFB-Pokalfinale in Berlin werden keine Fans schreien. Bei der EM in München sollen 14.500 kommen. Warum? Es ist ein Spiel mit der Hoffnung.
Im ersten Moment verwundert die Divergenz der beiden Meldungen. Auf der einen Seite verkündete der Deutsche Fußball-Bund am Freitag, dass die Tribünen im Berliner Olympiastadion beim Pokalfinale am 13. Mai leer bleiben müssen. Nur kurze Zeit später vermeldete der Europäische Fußballverband, dass rund einen Monat später wie geplant vier EM-Spiele in München stattfinden werden – mit 14.500 Zuschauern.
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Allerdings stimmte die bayrische Landesregierung diesem Plan nur zu, weil sie sich ein Hintertürchen offen lassen konnte. Wenn die Infektionszahlen nicht sinken, dann können die EM-Spiele in Deutschland auch ohne Fans angepfiffen werden. Die Verbände und die Politik spielen letztlich mit der Hoffnung auf Besserung. Uefa-Präsident Aleksander Ceferin wollte den größten Mitgliedsverband nicht verärgern, deswegen ließ er sich auf diesen Kompromiss ein. Hinzukam sicherlich noch die Dankbarkeit gegenüber Karl-Heinz Rummenigge. Denn der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern hat die Super League mit niedergerungen.
Es bleibt aber ein großes Ärgernis, dass überhaupt ein Kompromiss ausgehandelt werden musste. Der Anspruch der Uefa auf eine Zuschauer-Zusage, die größere Einnahmen garantiert, verstörte von Anfang an. Bilbao und Dublin haben ihre EM-Spiele deswegen verloren. Noch löst die Corona-Pandemie großes Leid aus, da hätte die Uefa wirtschaftliche Interessen hinten anstellen müssen.
BVB-Geschäftsführer Watzke möchte Geimpfte einladen
Aber abwarten, ob Mitte Juni in München tatsächlich Tausende ins Stadion strömen können. Vielleicht lässt sich ja ein Vorschlag von Borussias Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke umsetzen, der bereits Geimpfte zum Fußball einladen möchte. Zudem bleibt die Hoffnung. Etwa auf das Pokalfinale 2022. Da wird möglicherweise wieder ein ausverkauftes Olympiastadion verzücken, so unvorstellbar sich dies auch derzeit anfühlt.