Dortmund. . Der BVB gibt nach dem 1:2 bei Manchester City erneut Rätsel auf. Die Dortmunder glänzen vor allem auf der großen Bühne. Woran liegt das?
Schon kurz nach dem Abpfiff rauschten die Profis von Borussia Dortmund zum Flughafen, um die Britischen Inseln noch in der Nacht zu verlassen. Im dichten Kalender gilt es, keine Zeit für die Regeneration zu verlieren.
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Auch nicht nach diesem besonderen Dienstagabend im leeren Stadion von Manchester City, an dem der BVB bei der 1:2-Niederlage eine der derzeit besten Mannschaften der Welt ins Wanken brachte. An dem die Borussia verdeutlichte, dass ihre Leistung ein sehr hohes Niveau erreichen kann. Nach dem sich aber erneut die Frage aufdrängt, warum die Elf von Trainer Edin Terzic dies meist nur schafft, wenn die Scheinwerfer auf der großen Bühne Champions League besonders grell leuchten.
„Wenn man sieht, wie sich die Jungs reingeschmissen haben, dann will man das natürlich in jedem Spiel sehen“, erklärte Sportdirektor Michael Zorc am Tag nach dem Viertelfinal-Hinspiel im Gespräch mit dieser Redaktion. „Wir haben zu wenige Spiele, in denen wir unser Niveau zeigen“, meinte Kapitän Marco Reus.
In zwei Tagen müssen die Dortmunder wieder den Bundesliga-Alltag meistern. Am Samstag (18.30 Uhr/Sky) geht es beim VfB Stuttgart nach den vielen Rückschlägen zunächst darum, die Qualifikation für die Europa League zu sichern. Am Mittwoch (21 Uhr/Sky) kann der BVB dann im Rückspiel gegen Manchester City an der Sensation basteln. Ein 1:0-Erfolg würde wegen der Auswärtstor-Regel für das Halbfinale genügen.
BVB-Ärger über den Schiedsrichter
Dass die Schwarz-Gelben dem Tabellenführer der englischen Premier League Kopfschmerzen bereiten können, das bewiesen sie am Dienstag. „Wir haben es taktisch hervorragend gemacht“, berichtete Zorc. Der BVB hatte die Chancen, Torhüter Ederson noch häufiger zu überwinden als nur beim späten Ausgleich von Reus (84.). Zudem wurde Jude Bellingham wohl zu Unrecht zurückgepfiffen, nachdem er Ederson den Ball stibitzt hatte und aufs leere Tor zumarschiert war. Zorc: „Eine klare Fehlentscheidung.“
Bei all dem Lob sollte jedoch nicht untergehen, dass die von Pep Guardiola trainierten City-Spieler bei beiden BVB-Gegentoren verzückten. Erst durch Kevin De Bruyne (19.). Kurz vor Schluss schaffte es Ilkay Gündogan, den Ball aus der Luft mit dem Fuß auf den Boden tropfen zu lassen und ihn auf den Torschützen Phil Foden weiterzuleiten (90.).
Selbst die hartgesottensten Zweikampf-Fetischisten unter den Fans werden zugeben, dass es sich allein für diese Szene gelohnt hätte, das Stadion in Manchester aufzusuchen – wenn man denn nur gedurft hätte. Trotzdem sagte Trainer Edin Terzic nach dem Spiel: „Wir haben den festen Glauben dazugewonnen, dass wir in die nächste Runde einziehen können.“
Das BVB-Saisonbild bleibt unscharf
Wie bei einer defekten Handykamera bleibt das Bild, das seine Mannschaft in dieser Saison zeichnet, aber unscharf. Schon häufiger wähnte sich der BVB auf dem Weg der Besserung, ehe das nächste Bundesliga-Spiel vermasselt wurde.
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Es sei ein anderes Spiel in Manchester gewesen, sagte Michael Zorc: „Wir waren nicht der Favorit. Wir konnten aus einer sehr kompakten Ordnung herausspielen. Das ist in den meisten Bundesligaspielen nicht möglich, da haben wir unsere Probleme.“ Marco Reus meinte: „Wenn wir wüssten, woran es liegt, würden wir versuchen, es in jedem Spiel so zu machen.“
Helfen würde in jedem Fall, wenn der muskelverletzte Jadon Sancho im Rückspiel gegen seinen Ex-Klub wieder helfen könnte. „Ich gehe eigentlich nicht davon aus“, sagte BVB-Sportdirektor Zorc jedoch.