Dortmund. Die BVB-Elf enttäuscht beim 2:2 gegen Hoffenheim erneut. Auf Trainer Edin Terzic lastet gegen Sevilla und Schalke nun ein großer Druck.

Einen Tag nach dem nächsten Rückschlag räumt Michael Zorc ein, selbst gerade etwas ratlos zu sein. „Es ist für uns nicht erklärbar, warum wir das, was wir uns unter Woche erarbeiten, nicht auf den Rasen bringen“, erklärt der BVB-Sportdirektor gegenüber dieser Redaktion. Der 58-Jährige stellt aber auch klar: „Wir vertrauen Edin Terzic.“

Mehr News und Hintergründe zum BVB;

Eigentlich hatten die Verantwortlichen gehofft, bis zum Sommer nicht noch einmal über den Trainer diskutieren zu müssen, als Terzic im Dezember den Job von Lucien Favre übernahm. Doch nach dem bitteren 2:2 (1:1)-Unentschieden am Samstag gegen die TSG Hoffenheim nimmt der Gegenwind weiter zu. Unter Terzic hat der BVB nur 14 von 30 möglichen Punkten eingesammelt, die Qualifikation für die Champions League wird immer schwieriger. Fortschritte? Nicht bemerkbar.

BVB spielt erst gegen Sevilla, dann gegen Schalke

Auch interessant

Und ausgerechnet jetzt steht die Borussia vor einer richtungsweisenden Woche. Am Mittwoch (21 Uhr/DAZN) tritt sie im Achtelfinal-Hinspiel der Königsklasse beim FC Sevilla an, drei Tage später darf sie im Revierderby bei Schalke 04 nicht ausrutschen, ansonsten dürfte es turbulent werden.

„Wir brauchen eine große Leistungssteigerung, um gegen Sevilla zu bestehen“, sagt Zorc unverhohlen. Insgesamt habe die Mannschaft gegen Hoffenheim viel zu wenig gezeigt. „Wir machen immer wieder Fehler, spielen aber auch nicht so gut, wie wir das können.“

BVB-Abwehrchef Hummels: "Hatten zu wenig Absicherung im Mittelfeld.“

Am Samstag bereitete vor allem die Defensive Kopfschmerzen. Die Innenverteidiger Mats Hummels und Manuel Akanji schafften es nie, die Hoffenheimer Torschützen Munas Dabbur (1:1, 31.) und Ihlas Bebou (1:2, 51.) zu kontrollieren. Im Zentrum ließen Thomas Delaney und Jude Bellingham dem Gegner zu viele Räume. Ersatz-Torhüter Marwin Hitz patzte beim zweiten Tor der Gäste. Es habe eine Struktur gefehlt, analysierte Kapitän Marco Reus, der selbst erst ab der 60. Minute mitarbeiten durfte. Mats Hummels meinte: „Wir hatten zu wenig Absicherung im Mittelfeld.“

BVB-Trainer Edin Terzic verlässt enttäuscht den Rasen.
BVB-Trainer Edin Terzic verlässt enttäuscht den Rasen. © firo

Trotzdem konnte Terzic an der Seitenlinie auch positive Ansätze begutachten. Die BVB-Führung erzielte Jadon Sancho nach einem feinen Zuspiel von Raphael Guerreiro (24.), diesen Spielzug über die Außenbahn hatten die Schwarz-Gelben nach Angaben ihres Trainers genauso einstudiert. Beim Ausgleich zum 2:2 wuchtete sich Erling Haaland an zwei Verteidigern vorbei (81.). Der Norweger wurde zudem vor dem Ausgleich der Hoffenheimer gefoult, ein Pfiff blieb aus. Doch diese umstrittene Entscheidung sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Gäste über die gesamten 90 Minuten unberechenbarer wirkten.

BVB-Verteidiger Mats Hummels verspricht Besserung

Terzic muss also einerseits an den offensiven Abläufen basteln, anderseits die Defensive stabilisieren. BVB-Sportdirektor Zorc traut dies dem 38-Jährigen zu, „denn wir sehen täglich, wie er arbeitet“. Hummels erklärte sogar, dass man auf dem Weg der Besserung sei. „Ich bin zu 100 Prozent davon überzeugt, dass wir das noch in dieser Saison sehen werden. Unter keinem Trainer der Welt ist nach zwei Wochen alles so, wie man sich das vorstellt.“

Auch interessant

Unbedingt möchten die BVB-Verantwortlichen einen erneuten Wechsel an der Seitenlinie vermeiden, im Sommer soll dann Borussia Mönchengladbachs Marco Rose der Elf neues Leben einhauchen. Dieser habe sich aber noch nicht entschieden, heißt es weiterhin.