Dortmund. Der BVB durfte sich am Sonntag über einen 2:0-Sieg gegen Wolfsburg und eine gute Leistung von Jadon Sancho freuen. Das gab es zuletzt nicht oft.

Jadon Sancho küsste seine Faust und stieß danach einen Jubelschrei aus, als sein Schuss über die Torlinie rollte. In der Nachspielzeit gelang dem 20-jährigen Rechtsaußen von Borussia Dortmund am Sonntagabend gegen den VfL Wolfsburg das Tor zum 2:0-Endstand. Nachdem Sancho bereits die Führung durch Manuel Akanji vorbereitet hatte, krönte er seine Leistung mit seinem ersten Saisontreffer.

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Es war ein Tor, auf das er lange hatte warten müssen. Sancho war in der Liga saisonübergreifend 16-mal ohne eigenen Treffer geblieben. Gegen Wolfsburg aber war er der entscheidende Mann für die Dortmunder. Endlich war er wieder wichtig. Nun hoffen alle beim BVB, dass mit dem Ende des Wartens auf ein Tor auch das Tief des Jungstars überwunden ist.

BVB-Boss Watzke: Sancho hatte sich "auf Wechsel eingestellt"

Nach einer schwachen zweiten Jahreshälfte 2020 könnte zu Beginn des neuen Jahres der Knoten bei dem so hochbegabten Engländer geplatzt sein. Denn bis zuletzt schien es, als geisterte der gescheiterte Sommer-Transfer zu Manchester United noch in Sanchos Kopf herum. Für 120 Millionen Euro hätte der Rechtsaußen den BVB verlassen dürfen, zum Abschluss eines Vertrages mit dem englischen Rekordmeister kam es allerdings nicht. „Jadon hatte sich unterbewusst womöglich schon ein wenig auf einen Wechsel eingestellt“, erklärte Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke dem Kicker. „Ich glaube, darüber hatte er sich zumindest so viele Gedanken gemacht, dass er seine Leichtigkeit verloren hat.“

Von dem Unterschiedsspieler der Vorsaison (17 Tore und 17 Vorlagen) war zuletzt nicht mehr viel zu sehen. Zwar wirkte Sancho meist bemüht, doch der Kopf des englischen Nationalspielers war nicht frei. „Früher hat er nicht über seine nächste Ball-Aktion nachgedacht. Jetzt überlegt er. Je mehr man sich als Kreativer bemüht, desto schwieriger wird es oft“, analysierte Watzke. Der BVB-Chef weiß: Das Formtief kann Sancho am besten durch Erfolgserlebnisse vergessen machen.

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Leistung und Ertrag im ersten Spiel des neuen Jahres lassen wieder Optimismus zu. Ähnliche Auftritte des Offensivspielers dürfen aus Dortmunder Sicht gern folgen. Im Idealfall schon in den kommenden Wochen. „Der Januar wird entscheidend für den weiteren Verlauf der Bundesliga sein“, stellte der neue BVB-Trainer Edin Terzic zuletzt klar, denn in drei von vier kommenden Ligaspielen geht es gegen direkte Konkurrenten im Kampf um die Champions League. Den Anfang macht das schwere Auswärtsspiel bei RB Leipzig am Samstag (18.30 Uhr/Sky). Einen gut aufgelegten Jadon Sancho könnte die Borussia dort gut brauchen.