Dortmund. Keine Chance gegen den „kleinen Lord“: Der Weihnachtsklassiker hatte in der ARD mehr Zuschauer als das Spiel zwischen Union und dem BVB im ZDF.
Da schießt sich ein 16-Jähriger zum Rekord bei einem Bundesligaspiel im Free-TV – und trotzdem hatte das ZDF mit seiner Übertragung des Spiels zwischen Union Berlin und Borussia Dortmund (2:1) das Nachsehen. Die ARD hatte mehr Zuschauer – mit dem „kleinen Lord“.
Mehr News und Hintergründe zum BVB:
- BVB-Noten: Es hagelt Fünfen, nur Moukoko überzeugt
- BVB-Abwehrchef Hummels wütet: Das ist unverzeihbar
- BVB: Nächste Auszeichnung für Stürmer Erling Haaland
- Podcast: Schafft der BVB die Wende unter Terzic?
- Bundesliga-Termine: BVB gegen Gladbach erneut im Free-TV
Der Weihnachtsklassiker hat am Freitagabend zur Prime Time der ARD im Schnitt 7,45 Millionen TV-Zuschauer beschert (Marktanteil: 21,7 Prozent) und damit die Liveübertragung des Bundesligaspiels zwischen Union Berlin und Borussia Dortmund im ZDF in der Beliebtheit deutlich ausgestochen. Durchschnittlich 5,56 Millionen Menschen (MA: 16,5) schalteten im Zweiten ein und sahen, wie BVB-Stürmer Youssoufa Moukoko durch seinen zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer mit 16 Jahren und 28 Tagen zum jüngsten Torschützen der Bundesliga-Geschichte avancierte.
Im Juniorenbereich alles kurz und klein geschossen
Auch interessant
„Er hat so viele gute Dinge gezeigt, aber da ist immer noch so viel Luft nach oben“, sagte BVB-Trainr Edin Terzic: „Wir werden versuchen, ihn so weit wie möglich an sein Limit zu schieben.“ Wo genau dieses Limit liegt, kann niemand seriös vorhersagen. Dass Moukoko, der im Juniorenbereich alles kurz und klein geschossen hatte, im Seniorenbereich für sein erstes Tor etwas Anlaufzeit benötigte, fand Mats Hummels „fast beruhigend“. Der enttäuschte Abwehrspieler fand es schade, dass das Premierentor seines halb so alten Teamkollegen durch die Niederlage etwas entwertet wurde: „Die Enttäuschung über das Ergebnis ist groß“, schrieb Moukoko bei Instagram. „Aber ich hatte in Berlin mein Debüt in der Bundesliga und heute auch mein erstes Tor. Dieses Gefühl ist unbeschreiblich.“
Moukoko hatte sich seinen Treffer verdient, in einer insgesamt schwachen Dortmunder Mannschaft war er der engagierteste und der torgefährlichste. Nach zehn Minuten eroberte er den Ball und spielte Jadon Sancho frei, der recht freistehend allerdings recht kläglich vergab. Moukokos Schuss aus 16 Metern wurde zur Eck abgelenkt (31.) und als ihn Raphael Guerreiro steil schickte, jagte er den Ball an den Pfosten (45.) – bevor nach einer Stunde in einer fast deckungsgleichen Szene doch der Treffer gelang, auf den der so junge Mann so lange hingearbeitet hatte.
Auch interessant
Ein kleiner Trost: Und wer das BVB-Spiel gesehen hat, kann sich den TV-Klassiker „Der kleine Lord“ nach dem Roman von Frances Hodgson Burnett in den kommenden Tagen und Jahren noch häufig ansehen. Das erste Tor von Youssoufa Moukoko aber wird künftig wohl nicht in Dauerschleife in der Weihnachtszeit laufen… (Gold)