Bremen. Marco Reus erlöst den Borussia Dortmund spät: Beim Debüt von Edin Terzic siegt der BVB mit 2:1 bei Werder Bremen.

Ruhig sitzen konnte Edin Terzic bei seiner Feuertaufe als Cheftrainer von Borussia Dortmund nur ganz selten. Immer wieder tigerte er in seiner Coaching Zone auf und ab. Auffällig oft gab er seinen Spielern dabei Kommandos, versuchte sie aufzubauen, ihnen Mut zuzusprechen. Wenn man so will, konnte er sein Team so sogar zum Sieg brüllen, denn dank eines späten Tores von Kapitän Marco Reus gewannen die Borussen mit 2:1 (1:1) bei Werder Bremen. "Es ist immer wichtig, wenn du nach so einer brutalen Niederlage mit einem Sieg zurückkommst", sagte Reus nach Abpfiff bei Sky. "Es war ein zerfahrenes, wildes Spiel. Das war eine gute und richtige Reaktion."

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„Wir wollen BVB-Fußball sehen“, sagte Terzic vor dem Spiel. „Jeder weiß, was das ist.“ Gemeint war Tempofußball mit aggressivem Pressing. „Wunderdinge“ allerdings solle man vom BVB nicht erwarten, nur zwei Tage nach dem Trainerwechsel, wie Lizenzspielerkoordinator Sebastian Kehl ergänzte.

Moukoko rückt für Can in die Startelf

Dementsprechend war es keine große Überraschung, dass Terzic die Mannschaft im Vergleich zur 1:5-Niederlage gegen Stuttgart auf nur einer Position veränderte. Für Defensivmann Emre Can stand der 16-jährige Youssoufa Moukoko in der Anfangself – zum ersten Mal überhaupt. Womit der Stürmer mit 16 Jahren und 25 Tagen nun der jüngste Spieler ist, der je ein Bundesligaspiel starten durfte.

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Fünf Minuten nach dem Anpfiff hätte Moukoko dann beinahe einen weiteren Rekord aufgestellt. Nach scharfer Hereingabe verpasste er am langen Pfosten nur denkbar knapp – sein erstes Bundesligator blieb ihm in dieser Szene verwehrt.

Guerreiro trifft zum 1:0 für den BVB

Mehr Glück im Abschluss hatte wenig später Raphael Guerreiro. Nach guter Kombination zwischen Jadon Sancho, Jude Bellingham und Giovanni Reyna landete ein abgeblockter Schuss vor den Füßen des Portugiesen. Aus rund fünf Metern hatte er keine Probleme, zur 1:0-Führung einzuschießen (13.) – für den BVB das frühste Tor der laufenden Spielzeit. Gleichzeitig auch der Lohn für eine gute Anfangsphase.

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Obwohl die Dortmunder auch danach die tonangebende Mannschaft waren, fehlte der letzte Zug zum Tor. Den allerdings hatten die Bremer nach knapp einer halben Stunde. Als Manuel Akanji den Ball in der eigenen Hälfte verlor, schalteten die Gastgeber schnell. Über Yuya Osako, Theodor Gebre Selassie und Maximilian Eggestein landete der Ball bei Kevin Möhwald. Aus 18 Metern setzte er einen Flachschuss in die rechte Torecke zum 1:1 – unerreichbar für BVB-Torwart Roman Bürki.

Bürki hält für den BVB gegen Augustinsson stark

Danach traf Bremens Innenverteidiger Christian Groß bei einem verunglückten Klärungsversuch war noch den eigenen Torpfosten (32.) und auch Akanji hatte nach Freistoß-Hereingabe von Marco Reus noch eine gute Gelegenheit (41.), doch auch die Bremer wurden besser. Das Unentschieden zur Pause war verdient. Auch weil Bürki wenige Sekunden vor Ende des ersten Durchgangs einen Schuss von Ludwig Augustinsson noch stark aus dem Winkel kratzte (45.).

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Und auch nach dem Seitenwechsel war es wieder Moukoko, der die erste Chance hatte – und vergab. Nach Reus-Flanke erreichte er diesmal zwar den Ball am langen Pfosten, setzte seinen Schuss aber über das Tor (51.). Mit zunehmender Spieldauer wurde es dann immer hektischer am Osterdeich. Statt vieler Torgelegenheiten prägten Zweikämpfe das Bild – und da waren die Bremer ebenbürtig.

Kapitän Marco Reus übernimmt Verantwortung

Ein solcher entschied schließlich die Partie. Denn Werders Torwart Jiri Pavlenka brachte Akanji im Bremer Strafraum zu Fall und verursachte so einen Elfmeter (77.). Eine korrekte Entscheidung von Schiedsrichter Robert Schröder. Dortmunds Kapitän Reus übernahm Verantwortung und scheiterte zunächst. "Der war schlecht geschossen. Im letzten Moment habe ich mich doch umentschieden. Aber das Tor zählt und wir haben gewonnen", so Reus. Im Nachschuss allerdings konnte er dann doch noch zum umjubelten 2:1 für den BVB einschieben. Und dabei blieb es – obwohl die Bremer in den Schlussminuten noch einmal alles nach vorne warfen.