Dortmund. Nach dem 1:5 steckt der BVB in der Krise. Trainer Favre muss das Ruder schnellstmöglich herumreißen, sonst wackelt sein Stuhl. Ein Kommentar.
Manchmal ist es am einfachsten, Zahlen sprechen zu lassen. Bei Borussia Dortmund klingen die zum Jahresende so: Vier Punkte aus den jüngsten fünf Bundesligaspielen. Nur ein Zähler aus den letzten drei Auftritten. Und nun, als Tiefpunkt: 1:5 gegen den VfB Stuttgart. Einszufünf! Gegen einen Aufsteiger, der eine beachtliche Hinrunde spielt, der aber was die Mittel und die Klasse auf dem Papier angeht, dem BVB dramatisch unterlegen ist.
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Dramatisch unterlegen war aber am Samstag der BVB. Das 1:5 war ja in der Höhe sogar verdient, dass immerhin räumten alle Dortmunder ein. Der optische Eindruck nämlich war in diesem Fall noch schlimmer als die Zahlen: Der BVB zeigte in der zweiten Halbzeit dramatische Zerfallserscheinungen, wurde von den frech aufspielenden Stuttgartern nach allen Regeln der Kunst düpiert.
BVB: Kollektives Versagen gegen den VfB Stuttgart
Das darf nicht passieren. Vor allem darf es nicht passieren, wenn zuvor schon deutlich weniger Punkte geholt wurden, als eine Spitzenmannschaft holen sollte. Der Systemausfall, er war an diesem Nachmittag allumfassend beim BVB, er betraf die Abwehr, den Angriff, die jungen Spieler und die erfahrenen, die eigentlich in solchen Situationen vorangehen sollen. Aufbäumen? Kampfgeist? Fehlanzeige, durch die Bank.
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Und natürlich landet man bei einer derart umfassenden Mängelliste auch beim Trainer. Lucien Favre beschränkte sich nach dem Spiel auf die rein technisch-fußballerische Analyse, dass die Balleroberungen schlecht gewesen seien und deswegen das ganze Spiel.
BVB-Trainer Lucien Favre findet im Spiel keine Lösung
Eine Erklärung, wie es dazu kam, lieferte er nicht. Auch nicht dazu, warum die vergangenen Spiele allesamt wenig überzeugend waren und wie er die Mannschaft wieder zu besseren Leistungen führen will. Favres Problem: Je länger er redete, desto weniger wurde klar, ob der Trainer in diesem Moment keine Erklärung liefern wollte – oder ob er keine liefern konnte.
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Noch problematischer dürfte für den Schweizer werden, dass er auch in den 90 Minuten gegen Stuttgart keine Lösung fand – und dass ihm seit zwei Wochen kein Mittel einfällt, den Abwärtstrend zu bremsen oder gar umzukehren. Sollte das in den verbleibenden drei Spielen bis Weihnachten nicht gelingen, wird Favre kaum noch im Amt zu halten sein.