Brügge. Der BVB hat in der Champions League dem zweiten Sieg im dritten Spiel eingefahren. In Brügge überzeugen die Dortmunder im ersten Durchgang.
Lucien Favre schaute selbst ein wenig ungläubig: 32 Minuten waren erst gespielt, und Borussia Dortmund führte bereits 3:0 im Champions-League-Spiel beim belgischen Meister FC Brügge. So viele Tore zu so einem frühen Zeitpunkt, dass hatte es unter dem Trainer, der so gerne Geduld predigt, in dieser Saison noch nicht gegeben. Dieses Mal schon, und so war früh klar, dass der BVB dieses Spiel gewinnen würde, 3:0 (3:0) hieß es auch am Ende – und damit hatten die Dortmunder auch die Tabellenführung in Gruppe F übernommen.
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Sehr früh vergessen waren damit auch die vielen Grübeleien, die vor dem Spiel bei Favre nötig waren, weil Abwehrchef Mats Hummels wegen Oberschenkelproblemen fehlte. Der Trainer ernannte Mittelfeldspieler Axel Witsel zum Nebenmann des letzten verbliebenen Innenverteidigers Manuel Akanji in der Viererkette – und das sollte sich als gute Entscheidung entpuppen.
BVB in der Anfangsphase sehr konzentriert
Die neuformierte Defensive hatte zunächst zwar einige Schwierigkeiten. Bevor Brügge das aber ausnutzen konnte, schlug die Dortmunder Offensive zu: Thomas Delaney flankte scharf nach innen, Brügge-Torhüter Simon Mignolet patschte den Ball ungeschickt nach vorne und Thorgan Hazard staubte zum 1:0 ab (14.). Es war ein Tor, das begünstigt wurde durch erstaunlich passive Gegner – und die blieben auch weiterhin höfliche Gastgeber. Odilon Kossounou verlor den Ball an Erling Haaland, konnte diesen aber knapp vor dem Tor noch per Grätsche bremsen. Der anschließende Eckball aber landete über eine Kopfballstaffette von Delaney und Witsel bei Haaland. Dessen Kopfball konnte Mignolet noch halten, beim Nachschuss aber war der Belgier machtlos (18.). Zwei ernstzunehmende Angriffe, zwei Tore – so effizient waren die Dortmunder lange nicht gewesen.
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Brügge sollte in diesem ersten Durchgang nur noch einmal gefährlich werden: Hans Vanaken steckte durch, Ruud Vormer zog vom Elfmeterpunkt ab, doch Roman Bürki flog und hielt (23.). Der BVB hatte das Geschehen nun im Griff, stand defensiv sicher – auch weil Delaney und Mahmoud Dahoud im Mittelfeld wertvolle Abschirmdienste für die neuformierte Abwehr leisteten.
Und Dahoud war es auch, der das nächst Glanzlicht setzte: Mit viel Gefühl und noch mehr Präzision löffelte er den Ball genau in die Füße des eingelaufenen Thomas Meunier. Der legte quer und Haaland musste nur noch einschieben (32.). Es war das 3:0 für Dortmund und das 14. Champions-League-Tor für Haaland – so viele Treffer in so wenigen Partien hat noch keiner in der Geschichte der Königsklasse geschafft.
BVB verwaltete die Führung
Im Gefühl der sicheren Führung ließen es die Dortmunder nun ruhiger angehen, sehr zum Unmut des immer lauter hineinschreienden Favre. Doch Brügge mühte sich zwar, konnte aus der Dortmunder Passivität aber kein Kapital schlagen: Edoard Sobol schoss aus der Ferne vorbei (36.), Krepin Diattas Versuch landete in Bürkis Armen (44.).
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Auch nach der Pause bemühte sich der BVB vor allem, das Ergebnis zu verwalten, was den Belgiern weitere Chancen eröffnete. Die beste hatte Kossounou, dessen Kopfball aber klärte Giovanni Reyna vor der Linie (57.). Da hatten die Gäste schon längst in den Schongang geschaltet.
Sie schienen in Gedanken schon beim Topspiel am Samstag, wenn der FC Bayern zu Besuch kommt (18.30 Uhr/Sky). Sie hatten ja schon bewiesen, dass sie für das Gipfeltreffen gerüstet sind.