Dortmund. Der BVB hält sich nur ganz kurz im Risikogebiet Brügge auf. Beim Gegner gibt es einen Corona-Verdachstfall - und bei Ajax eine ganze Reihe.

Die Corona-Pandemie hat Auswirkungen auf die Reiseplanungen von Borussia Dortmund. Anders als üblich und anders als ursprünglich geplant reist der BVB erst am Dienstagabend nach Brügge, wo am Mittwoch das Champions-League-Spiel gegen den FC Brügge (21 Uhr/Sky) ausgetragen wird. Die Pressekonferenz und das Abschlusstraining werden am Dienstag noch in Dortmund abgehalten.

Der Grund: Belgien gehört zu den Corona-Hochrisikogebieten in Europa, nirgendwo auf dem Kontinent breitet sich das Virus derzeit schneller aus. Das Land mit 11,5 Millionen Einwohnern verzeichnet derzeit über 100 Tote pro Tag, pro 100.000 Einwohner wurden in den vergangenen zwei Wochen 1735 Infektionen gemeldet – in Deutschland waren es im gleichen Zeitraum nur 215 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner.

Verdachtsfall beim FC Brügge

Und auch beim FC Brügge gab es einen Corona-Verdachtsfall, nämlich ein unklares Ergebnis bei Simon Deli am Montag, weshalb der Defensivspieler am Dienstag erneut getestet wurde.

Für den BVB gilt es daher, das Risiko bestmöglich zu minimieren, die Aufenthaltszeit in Brügge wird auf ein Minimum eingedampft. Gleich nach dem Spiel fliegt die Mannschaft zurück in Richtung Heimat. In Brügge selbst bewegen sich Spieler und Betreuer in der inzwischen bekannten Blase: Im Hotel hat man einen abgetrennten Bereich, um die Verpflegung kümmert sich ein eigener Koch, Kontakt zu externen Menschen gibt es nicht.

Corona-Wirbel bei Ajax Amsterdam

Andere europäische Klubs sind derzeit noch wesentlich heftiger von Corona betroffen: Bei Ajax Amsterdam reisten nur 17 Spieler zum Champions-League-Spiel beim dänischen Vertreter FC Midtjylland an. Medienberichten zufolge hatte es bei der obligatorischen Testung durch die Europäische Fußball-Union Uefa gleich elf positive Tests gegeben. Unter anderem fehlten die Stars André Onana, Dusan Tadic, Davy Klaassen und Ryan Gravenberch. Onana, Tadic und Gravenberch allerdings sollen am Dienstag nach Dänemark nachgereist sein. Das Trio war Medienberichten zufolge bereits in der Vergangenheit mit Corona infiziert, daher gehe man im Klub von einem falsch-positiven Test aus. Sollte im Laufe des Tages noch ein negativer Test erfolgen, dürfte das Trio wohl spielen.

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Der BVB hatte bislang zwei Corona-Fälle in seiner Mannschaft zu verzeichnen: Manuel Akanji wurde bei einer Länderspielreise mit der Schweiz positiv getestet, ist inzwischen aber genesen und wieder im Einsatz. Emre Can ist nach einem Positivtest vor anderthalb Wochen noch in Isolation – wann er zurückkehrt, ist noch offen. Weil er gegen Brügge definitiv fehlt und wohl auch Abwehrchef Mats Hummels mit Oberschenkelproblemen ausfällt, wird BVB-Trainer Lucien Favre in der Abwehr erneut improvisieren müssen.