Dortmund/München. Im Supercup trifft der BVB heute auf den FC Bayern - und wird wohl rotieren. Warum Dortmund und Trainer Favre in München viel verlieren können.
Es ist keine einfache Situation, in der Lucien Favre steckt. Einerseits gibt es für Borussia Dortmund und seinen Trainer ein klares Ziel für den Supercup gegen den FC Bayern. Anders als in anderen Wettbewerben lautet das aber nicht: Wir wollen den Pokal unbedingt gewinnen. Sondern: Wir wollen Verletzungen vermeiden und nicht zu viele Kräfte lassen. Denn am Samstag geht es ja schon gegen den SC Freiburg weiter.
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Favre wird Personal auszutauschen müssen, er wird Spieler schonen und dafür zuletzt Unterbeschäftigte einsetzen. Alles andere wäre unvernünftig, denn das Brot-und-Buttergeschäft Bundesliga ist wichtiger als der Supercup.
Supercup-Titel für den BVB sportlich nicht wichtig
Was aber Favres Dilemma zu sein scheint: Es ist nicht wichtig, dass er den Supercup gewinnt. Zumindest wird ihm niemand dafür Kränze flechten. Vom Supercupsieg 2019 schwärmt heute ja auch keiner mehr. Aber es ist wichtig, dass er nicht verliert, zumindest nicht deutlich. Sollte der BVB in München die traditionelle Demütigung erleben, wäre das nach dem 0:2 in Augsburg am Wochenende der nächste Knacks fürs Selbstvertrauen. Die Hoffnung und der Glaube, den Bayern in dieser Saison die Stirn zu bieten, er wäre schwieriger aufrecht zu erhalten.
Und Favre müsste sich darauf einstellen, dass im aufgeregten Umfeld sofort wieder die Diskussionen um seine Person losgingen. Nur mal angenommen, der Trainer setzt Axel Witsel oder Erling Haaland auf die Bank, und es gibt eine klare Niederlage – die Aufregung wäre groß rund um den Klub. Wie kann man nur gegen die Bayern seine Besten schonen?
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Andererseits: Wenn Favre am Mittwoch seine derzeit beste Mannschaft spielen, dann am Samstag gegen Freiburg rotieren ließe und das schiefginge, wäre die Aufregung mindestens genauso groß. Und so gilt für Favre nicht zum ersten Mal in seiner Dortmunder Zeit: Er kann wenig gewinnen, zumindest im Ansehen bei den Fans – aber viel verlieren