Dortmund. Erling Haaland machte bereits in der vergangenen Rückrunde auf sich aufmerksam. Im BVB-Aufgebot steht ab sofort ein weiterer hochbegabter Kicker.
Alf-Inge Haaland hatte seinen Spaß: „Komm zurück zur Arbeit“, twitterte er in Richtung seines Sohnes Erling Haaland. „Großstadtleben ist nichts für dich.“ Und dazu stellte Haaland Senior ein Bild, wie er Holz hackte. Der Junior nämlich hatte einen Club in der norwegischen Stadt Stavanger verlassen müssen, auf Bitte des Sicherheitsdienstes, weil sich zu viele Fans zu dicht um ihn drängten. Das hatte für einiges mediales Aufsehen gesorgt.
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Die Schlagzeilen in den Sportmedien beherrscht der Norweger ja schon lange: 44 Tore hat er in der vergangenen Saison in 40 Pflichtspielen geschossen, für RB Salzburg in der österreichischen Liga, für den BVB in der Bundesliga und für beide Klubs in der Champions League. Die 20 Millionen Euro, die der BVB im Winter für ihn gezahlt hatte, entpuppten sich als gut angelegtes Geld. Dabei war es nicht leicht, den Torjäger in den Ruhrpott zu lotsen, auch Manchester United, Juventus Turin und RB Leipzig baggerten intensiv an ihm.
BVB: Ausstiegsklausel von Haaland greift erst 2022
Und inzwischen soll auch Real Madrid sehr genau hinschauen bei dem Stürmer, für den der BVB von einer eisernen Maxime abwich: Vom umtriebigen Berater Mino Raiola ließ man eine Ausstiegsklausel in den Vertrag schreiben, sonst wäre Haaland nicht gekommen. Die aber greift erst ab 2022 und würde über 60 Millionen Euro einbringen.
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Einstweilen aber ist Haaland noch in Dortmund, wo er längst den Status des Unverzichtbaren innehat – auch weil der BVB keinen zweiten echten Stürmer holte. In der Corona-Krise muss gespart werden, außerdem sieht man im Kader genug offensivstarke Alternativen wie Thorgan Hazard, Jadon Sancho und Julian Brandt.
BVB-Profis schwärmen von Youssoufa Moukoko
Und: „Eine zweite Neun haben wir ab dem 20. November in unseren Reihen“, sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke in einem RTL-Interview. Gemeint ist Youssoufa Moukoko, der dann 16 Jahre alt wird und für die Profis spielberechtigt ist. Die Saisonvorbereitung hat er bereits mit der Mannschaft von Trainer Lucien Favre absolviert, zu der er nun fest gehört. Der Stürmer hat die Torrekorde im Jugendbereich nur so pulverisiert. Natürlich hat Watzke seine Worte noch mit dem üblichen Beipackzettel versehen, dass dieser Moukoko doch noch so jung sei, dass man ihm nicht zu viel aufbürden dürfe. Aber das Vertrauen in die Fähigkeiten des Nachwuchsstürmers ist beim BVB groß.
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Zurecht, wie die Saisonvorbereitung zeigte, Moukoko gelang die Umstellung auf den Herrenfußball im Training bislang erstaunlich gut. „Er ist außergewöhnlich“, staunt Thorgan Hazard. „Er ist erst 15, aber er kann ohne Probleme mithalten.“ Er habe „noch nie so einen guten 15-Jährigen gesehen“, meint Dan-Axel Zagadou. „An ihm wird Dortmund noch viel Spaß haben.“ Das ultimative Lob aber kommt von Haaland: „Youssoufa ist viel besser, als ich mit 15 war“, meint er. Die Begründung liefert der Norweger gleich mit: „Er trainiert bei Borussia Dortmund und hält mit. Ich war mit 15 noch in meinem Heimatklub Bryne FK. Das kann man nicht vergleichen.“
Zorc schraubt Erwartungen bei Moukoko zurück
Körperlich kann Moukoko mithalten, auch weil er in den vergangenen Monaten immer wieder auf eigene Faust Sonderschichten im Kraftraum schob. Mit dem höheren Tempo hat er gelegentlich noch Probleme – wie er sich mit flinken Bewegungen und schnellen Drehungen auch gegen gestandene Abwehrspieler durchsetzt, ist aber beachtlich.
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Was kann man von ihm in dieser Saison also erwarten? Am besten gar nichts – wenn es nach Sportdirektor Michael Zorc geht: „Wir alle tun gut daran, das Alter zu berücksichtigen und nicht zu viel Erwartungshaltung auf den Schultern des Jungen zu hinterlassen“, mahnt Zorc. Aber: „Das ist schwer, wenn er so gut ist“, sagt Haaland und grinst. „Ich glaube nicht, dass ich je einen so guten 15-Jährigen gesehen habe.“