Dortmund. Nach dem Aus im Europapokal war auch BVB-Sportdirektor Michael Zorc bedient – und rechnete mit seinen Spielern ab. Alle stehen unter Beobachtung.

Michael Zorc überlegt ganz kurz. Gerade ist die Frage nach den Konsequenzen gestellt worden, die Borussia Dortmund aus dem enttäuschenden Ausscheiden aus der Europa League gegen den FC Salzburg ziehen wird. Und dann spricht der BVB-Sportdirektor in zwar vorsichtig gewählten Worten eine sehr deutliche Warnung in Richtung seiner Profis aus: „Wir halten die Augen schon geöffnet und beobachten sehr genau, was hier in den letzten Monaten und in den kommenden Monaten auf dem Platz passiert“, sagt er. „Wir müssen immer wieder feststellen, dass wir unser Leistungsniveau nicht erreichen und wir werden sehr genau beobachten, wie sich das bis zum Saisonende darstellt.“

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Zorc steht hinter Trainer Stöger

Am Vorabend hatte schon Trainer Peter Stöger deutliche Kritik geübt, insbesondere am zur Halbzeit ausgewechselten Mario Götze. Gar nicht zufrieden sei er mit dessen Auftrit gewesen, der Offensivspieler habe sich zudem nicht an die Vorgaben gehalten. Zorc will zwar grundsätzlich keine einzelnen Spieler herauspicken, sagt aber: „Es ist nicht nur das Recht, sondern die absolute Pflicht des Trainers, die Dinge anzusprechen, die nicht funktionieren. Und es hat offensichtlich nicht funktioniert. Und ich stehe hundertprozentig dahinter.“

Doch nicht nur Götze verdiente sich in Salzburg kritische Worte, weshalb in den kommenden Wochen und Monaten einiges auf dem Prüfstand steht in Dortmund. Diese, das zeigen die Auftritte in Europa, muss umfangreicher als bisher erhofft ausfallen. Und Zorc macht den Spielern mit seinen Worten noch einmal deutlich, dass sie nun in der Beweislast sind, dass es mit ihnen möglich ist, sportlich wieder bessere Auftritte abzuliefern als die blamable Leistung in den insgesamt 180 Minuten gegen Salzburg.

Nur ein guter Auftritt in Europa

„Das war spiegelbildlich für unseren gesamten Europapokalauftritt in dieser Saison“, sagt Zorc am Tag nach dem 0:0 in Salzburg am Dortmunder Flughafen. Nur in einem einzigen Spiel, der unglücklichen Niederlage bei Tottenham Hotspur, habe die Mannschaft den Ansprüchen des Klubs genügt. Die Auftritte gegen Salzburg waren dagegen „sehr enttäuschend“, so der Sportdirektor.

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„Ich habe gestern erst ab der 60. Minute das Gefühl gehabt, dass man realisiert, was auf dem Spiel steht und dass man das noch drehen wollte“, hadert er. „Da haben wir bei einigen Torchancen von Alex Isak beispielsweise auch etwas Pech gehabt. Aber insgesamt sind wir verdient ausgeschieden, weil Salzburg in beiden Spielen das Weiterkommen vielleicht mehr wollte, mehr investiert hat und uns mit permanentem Pressing den Zahn gezogen hat.“

Zorc bedankt sich bei Torhüter Bürki

Einzig Torhüter Roman Bürki nimmt der Sportdirektor aus seiner Kritik aus: „Wir haben uns bei ihm zu bedanken, dass wir nicht schon zur Pause ausgeschieden waren“, sagt er.