Salzburg. Borussia Dortmund hat beim 0:0 in Salzburg enttäuscht. Die Europapokalsaison ist vorbei. Das kann nicht der Anspruch des BVB sein. Ein Kommentar.
Um das Aus des BVB gegen den FC Salzburg einzuordnen, muss man sich nur den Gesamtmarktwert des österreichischen Erstligisten vor Augen halten: circa 50 Millionen Euro. Das hätte im Sommer noch nicht mal für einen halben Dembélé gereicht. Die Borussia hat sich blamiert.
Der Anspruch in Dortmund ist es, zu den besten acht Mannschaften in der Champions League zu gehören. Jetzt findet sogar das Viertelfinale der Europa League ohne die Schwarz-Gelben statt. Eine herbe Enttäuschung, die Gründe hat.
Erstens: Die BVB-Abwehr wackelt weiter. Zwar hat sich die Mannschaft unter Trainer Peter Stöger etwas stabilisiert. Ein Spiel ohne viele Großchancen des Gegners bleibt trotzdem so selten wie ein blau-weißer Fanschal auf der Südtribüne.
Zweitens: Immer wieder fehlt es der BVB-Elf an Zweikampfhärte. Die Schultern gehen runter, die Spieler schauen auf den Boden. Und die Fans sehnen sich nach einem Sven Bender, der lieber seine Gesundheit riskierte, als ein Duell zu verlieren.
Drittens: Auch im Angriff bleibt vieles Stückwerk. Die Borussia verlässt sich meistens auf die zweifellos hohe individuelle Klasse ihrer Offensivkünstler. Doch verteidigt der Gegner gut, fehlen schnell die Ideen – wie gegen Salzburg. Und die Spielaufbau bleibt mangelhaft.
Alle diese Gründe fallen auch auf Peter Stöger zurück. Der Österreicher trainiert nur auf Bewährung, im Sommer endet seine Probezeit. Die Bundesliga-Ergebnisse stimmen. Menschlich überzeugt Stöger auch. Doch das Aus in Europa mindert seine Chancen, länger mit einer BVB-Kappe am Spielfeldrand zu stehen. Nun muss er die Elf zumindest in die Champions League führen, damit aus einer aus durchschnittlichen nicht eine verkorkste Spielzeit wird.
Der BVB will allerdings nicht nur in Europa mehr erreichen. Die Dortmunder wollen auch wieder etwas zeigen, was lange zu ihrer DNA gehörte: begeisternden Fußball.