Salzburg. Nach dem Europapokal-Aus ginge es nur noch darum, die Champions League-Qualifikation zu sichern. Marcel Schmelzer mahnt eine Steigerung an.
Herr Schmelzer, was überwiegt nach dem 0:0 von Borussia Dortmund beim FC Salzburg: Die Enttäuschung über das Aus in der Europa League – oder über die eigene Leistung?
Marcel Schmelzer: Wir müssen vor allem über die eigene Leistung sprechen, gerade auch über die im Hinspiel. Wir haben uns das Ausscheiden vor allem im Hinspiel selbst eingebrockt.
Wie ist dieser Auftritt zu erklären? Immerhin ging es um den letzten noch möglichen Titel für den BVB?
Schmelzer: Genau ist das Problem, dass man immer schon vom Titel redet und nicht jede Runde ernst nimmt. Das ist etwas, das ich nicht nachvollziehen kann. Genauso endet das dann auch, wenn man immer vom ganz Großen spricht, statt sich auf jeden einzelnen Schritt zu konzentrieren. Man muss sagen, dass wir verdient ausgeschieden sind.
Weil die Einstellung nicht stimmte?
Schmelzer: Der Einsatz in beiden Spielen kann einfach nicht bei 100 Prozent gewesen sein. Aber jetzt zählt nur, dass wir jetzt in der Bundesliga unsere Leistungen auf den Platz bringen müssen. Wir haben jetzt keine Ausreden mehr, dass wir alle drei Tage spielen. Wir können uns jetzt also wie unsere Gegner eine ganze Woche auf die Spiele vorbereiten, Und da muss einfach der Einsatz immer stimmen. Ich hoffe, dass es jedem Einzelnen so geht wie mir: Ich will nächstes Jahr Champions League spielen und dafür wird es noch ein ganz schweres Restprogramm geben. Man hat in den zwei Spielen gegen Salzburg gesehen: Wenn man nicht an die 100 Prozent herankommt bei Mentalität, Einsatz, Siegeswille, dann wird es auch in der Bundesliga schwer.
Es hat 70 Minuten gedauert bis zur ersten BVB-Großchance. Warum? Qualität hat die Mannschaft doch.
Schmelzer: Ja, aber das reicht nicht immer, gerade international nicht. Wir haben in der ersten Halbzeit versucht, spielerische Lösungen zu finden, uns gut hinten rauszuspielen. Das ist uns nicht gelungen, wegen des Platzes und eigener Fehler. Wir haben dann in der Halbzeitpause gesagt, dass es Sinn ergibt, ein paar lange Bälle einzustreuen. Dass es dann nur noch lange Bälle werden, hat auch nicht seine Wirkung gehabt. Obwohl wir einen zweiten Stürmer gebracht haben, haben wir es nicht geschafft, die Bälle mal vorne festzumachen oder weiterzuleiten. Dann ist es schwierig zu Torchancen zu kommen.
Glauben Sie, dass der Ton von Trainer Peter Stöger jetzt schärfer wird und halten Sie das für nötig?
Schmelzer: Natürlich ist es nötig, nicht nur den Ton anzuziehen, sondern an die Mentalität zu appellieren, die ja in der Mannschaft steckt. Nur wir müssen sie auch auf den Platz bringen - auch um die letzten acht Bundesligaspiele erfolgreich zu bestreiten und uns wieder für die CL zu qualifizieren.