Madrid. Neven Subotic gehörte beim BVB in der bisherigen Saison eher zu den Statisten. Jetzt soll er der Abwehr auch gegen Madrid Stabilität verleihen.
Die Geschwindigkeit, in der sich manche Dinge im Fußball ereignen, ist mitunter schon erstaunlich. Neven Subotic ist dafür ein gutes Beispiel. Der Verteidiger von Borussia Dortmund verbrachte die bisherige Saison auf der Reservebank oder als Tribünengast. Keine zwei Wochen ist es her, dass er für das Derby gegen Schalke 04 von Trainer Peter Bosz keinen Platz im Kader zugewiesen bekam. Eine Woche später schon tauchte er als zentrales Glied einer Dreierabwehrkette gegen Bayer Leverkusen auf. Und auch für die Champions-League-Partie bei den Stars von Real Madrid (Mittwoch, 20.45 Uhr) hat er nun gute Aussichten auf einen Einsatz in der Startformation. Eine der Aufgaben am Mittwoch: Cristiano Ronaldo, einen der Weltbesten, auszuschalten.
Subotic strahlt Optimismus und Ruhe aus
"Ich freue mich über jede Minute, die ich auf dem Platz verbringen darf", sagt Neven Subotic. "Negative Phasen, in denen man manchmal zuschauen muss, gehören dazu. Mein Ziel ist, jede Chance zu nutzen, mich zu beweisen, mich für weitere Einsätze zu bewerben." Bei seinem erst zweiten Saisoneinsatz in Leverkusen gelang dies nur mit Abstrichen, weil er in die Entstehung des Gegentreffers verwickelt war. Aber sein Wille und Tatendrang sind in der sportlich ernüchternden Zeit ungebrochen. Subotic strahlt Optimismus und Ruhe aus. Auch das ist etwas, von dem sie beim BVB hoffen, dass es den Kollegen um ihn herum hilft. Es könnte seinen doch erstaunlich rasanten Aufstieg vom Tribünengast zum Abwehrchef beschleunigt haben. Für ein Duell mit "dem besten und größten Klub der Welt", wie Nuri Sahin sagt, kann seine Attitüde jedenfalls schon gar nicht schaden.
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Denn es gilt nach nur einem Sieg in den zurückliegenden elf Pflichtspielen, mal wieder ein Erfolgserlebnis zu feiern. Dazu aber muss die brandgefährliche Offensive Reals um Ronaldo, Karim Benzema und Co. aber ausgeschaltet werden. Subotic - so dürfte der Plan sein - soll dabei helfen. "Ronaldo ist ein Weltklassespieler, der seit Jahren beweist, dass er Spiele allein entscheiden kann. Das ist eine extrem schwierige Aufgabe für mich und für uns als Mannschaft. Aber es ist nicht unmöglich. Wir müssen gemeinsam verteidigen, um Ronaldo oder die anderen Jungs auszuschalten."
In einem Fernduell mit dem punkgleichen Außenseiter soll Tabellenplatz drei verteidigt werden, damit Schwarz-Gelb im neuen Jahr wenigstens in der Europa League vertreten ist. "Ich bin jetzt neun Jahre Spieler beim BVB. Ein Verein wie Borussia Dortmund gehört in die Champions League oder wenigstens in die Europa League", sagt Neven Subotic und versieht diesen Anspruch mit einem klugen Nachsatz: "Aber das müssen wir auch beweisen."