Augsburg. Beim 2:1-Sieg in Augsburg hat Pierre-Emerick Aubameyang mehrere Chancen vergeben. Zudem unterliefen dem Dortmunder Stürmer Abspielfehler. Die BVB-Einzelkritik.

Roman Bürki: Der Schweizer hatte gar nicht allzu viel zwingendes zu erledigen, wenn er nicht von den Kollegen durch Rückpässe zum Mitspielen ermuntert wurde. Das machte er souverän. Eine Faustabwehr geriet kurz zur Gefahr, dafür hielt er klasse gegen den Kopfball von Caiuby aus kurzer Distanz (59.). Note: 2,5

Lukasz Piszczek: Immer wieder schleichen sich technische Unzulänglichkeiten ins Spiel des Rechtsverteidigers ein. Jedoch vor allem in der ersten Halbzeit bildete er mit Yarmolenko die umtriebigere und gefährlichere Offensivseite und holte sogar einen Elfmeter heraus. Note: 3

Sokratis: Tat, was ein Abwehrchef tun muss: Zweikämpfe gewinnen. Zwei, drei kleinere Schlafmützigkeiten unterliefen ihm zusammen mit dem Innenverteidigerkollegen Bartra. Bei Vorstößen Caiubys mehrfach nicht im Bilde - so wie beim Ausgleichstreffer. Note: 3,5

Marc Bartra: Der Spanier kehrte drei Wochen nach seiner Leistenverletzung in die Startelf zurück und gefiel als feinfühliger Spieleröffner und Chanceninitiator. Ansonsten: siehe Sokratis. Note: 3

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Jeremy Toljan: Im Laufe der ersten Halbzeit bekam er an der Außenlinie den Ball aus nächster Nähe ins Gesicht. So richtig weckte ihn das auch nicht auf. Der Linksverteidiger wirkte nicht wie ein Vorbild an Souveränität. Folge dessen: eine Gelbe Karte kurz vor Schluss, weil er einen Fehler mit einem taktischen Foul ausbügelte. Note: 4,5

Shinji Kagawa: Erst schoss er gefährlich (3.), dann handelte er sich eine Rüge von Marc Bartra ein, weil der Japaner seinen Gegenspieler vor dem Augsburger Ausgleich allzu sorglos hatte flanken lassen (11.). Aber der Mittelfeldspieler machte es mehr als wieder gut mit einem Zucker-Sahne-Heber von der Strafraumgrenze ins Tor (23.). Schön, sehr schön. Note: 3

Julian Weigl: Der Nationalspieler kehrte an den Ort seiner bislang schlimmsten Verletzung zurück: Im vorletzten Spiel der vergangenen Saison zog er sich in Augsburg einen Knöchelbruch zu. Nun spielt er wieder, braucht aber offenbar noch Zeit, um der zu sein, der er schon war. Note: 4

Mahmoud Dahoud: Der Ball ist sein Freund, deshalb macht es durchaus Freude ihm zuzuschauen, selbst wenn Prägendes ausblieb. Seinen Schusschancen gegen Ende der ersten Halbzeit standen erst Marwin Hitz (42.) und dann die eigene Ungenauigkeit im Wege (45.). Auswechslung nach knapp einer Stunde. War dann doch etwas zu wenig. Note: 4,5

Andrey Yarmolenko: Die Leichtigkeit, mit der der Ukrainer die Zuneigung der Dortmunder Fans eroberte, ist bemerkenswert. In Augsburg machte er so weiter. Weil es mit dem Rücken zum Tor im Fünfmeterraum stehend nicht anders ging, wuchtete er den Ball eben mit der Hacke zur frühen Führung ins Netz (4.). Und auch die Vorlage zum 2:1 wird aus seinem Konto gutgeschrieben. Note: 2,5

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Pierre-Emerick Aubameyang: Eigentlich liegt dem Torjäger der Standort Augsburg. Hier schoss er in seinem ersten Bundesligaspiel gleich drei Tore. In seinem 200. Spiel aber wirkte er zunächst fahrig. Zu Abspielfehlern gesellten sich vergebene Chancen. Eine gute Chance ließ er ungenutzt (15.), eine unglaubliche Chance allein vor dem Torwart verdaddelte er (32.). Nach einer weiteren vergebenen Kopfballchance verschoss er aufreizend lässig den Strafstoß zur möglichen Entscheidung (80.). Immerhin: Der Ballgewinn vor dem zweiten Treffer steht auf der Habenseite. Note: 5

Christian Pulisic: Der Amerikaner schien in der ersten Halbzeit ein wenig eingeschüchtert vom gegnerischen Trainer. Manuel Baum vollführte direkt neben ihm wilde Gestikulationstänze. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit setzte er eigene gelungene Aktionen entgegen. Note: 4

Gonzalo Castro (57. Minute für Dahhoud): Note: Ideen und Ordnung hätte der Mittelfeldspieler mitbringen sollen. Doch in einer zunehmend fahrigen Mannschaft fiel ihm das schwer. Note: 3,5

Maximilian Philipp (63. Minute für Yarmolenko): Die erhofften Impulse für die linke Seite brachte der Neuzugang aus Freiburg kaum. Note: 4

Ömer Toprak (80. Minute für Shinji Kagawa): Für zehn Minuten Abwehrchef einer Dreierkette - und das fehlerlos.