Augsburg. Der BVB bleibt nach dem 2:1-Sieg in Augsburg Tabellenführer. Allerdings geriet der Auftritt im Süden stellenweise reichlich schwach.

Besonders Pierre-Emerick Aubameyang dürfte erleichtert gewesen sein, als der Schlusspfiff ertönte. Weil Borussia Dortmund beim FC Augsburg 2:1 (2:1) gewann – und weil es sich nicht rächte, dass der Stürmer vier hundertprozentige Torchancen vergeben hatte. So zitterte sich der BVB nach guter erster und erschreckend schwacher zweiter Hälfte vor 30.660 Zuschauern zu einem letztlich glücklichen Sieg.

BVB-Trainer Peter Bosz hatte nach der 1:3-Niederlage gegen Real Madrid vier Tage zuvor fünf Wechsel vorgenommen: Marc Bartra, Mahmoud Dahoud, Shinji Kagawa, Julian Weigl und Christian Pulisic rückten in die Startelf, Nuri Sahin, Maximilian Philipp, Gonzalo Castro und Ömer Toprak nahmen auf der Bank Platz – und Mario Götze stand gar nicht im Kader.

Beide Mannschaften hielten sich nicht lange mit Mittelfeldgeplänkel auf: Augsburgs Marcel Heller schlug eine Flanke in den Strafraum, wo Alfred Finnbogason seinen Kopf an den Ball bekam – diesen aber ohne rechten Druck genau auf BVB-Torhüter Roman Bürki brachte (3.). Im Gegenzug kam Kagawa zum Schuss, Marvin Hitz im Augsburger Tor lenkte den Ball zur Ecke – und die verlief für den BVB ungemein erfolgreich: Augsburg bekam den Ball nicht weg, dieser fiel vor die Füße von Andrey Yarmolenko – und weil der mit dem Rücken zum Tor stand, versuchte er es eben mit der Hacke (4.).

Es war das frühe 1:0, das dem BVB zunächst Sicherheit zu geben schien. Doch dann durfte Philipp Max äußerst ungestört flanken, im Zentrum stand diesmal Caiuby erstaunlich frei und köpfte ein (10.). Wenig später war wieder der BVB mit einer hundertprozentigen Chance an der Reihe: Bartra schickte Aubameyang allein aufs Tor zu, doch der schoss Hitz an (15.).

Kagawa trifft mit viel Gefühl

Doch es dauerte nicht lange, bis die deutlich überlegenen Dortmunder ein weiteres Mal jubeln durften: Aubameyang erlief einen langen Ball, spielte zurück auf Yarmolenko, der blitzschnell auf Kagawa weiterleitete – und der hob den Ball von von halbrechts mit viel Gefühl in die lange Ecke des Tors (23.). Aubameyang hätte kurz darauf für die Entscheidung sorgen können, als ihn Bartra mit einem langen Ball ins erneute Duell mit Hitz schickte. Doch der Stürmer hatte wohl mehr Zeit, als gut für ihn war, versuchte ein paar Übersteiger zu viel und blieb am Torhüter hängen (32.).

Es sollte für eine Weile der letzte Höhepunkt bleiben. Die Partie geriet nun reichlich zerfahren, beide Mannschaften schlugen immer wieder lange Bälle, die zu selten ihr Ziel erreichten. Wenn es der BVB doch mal mit Kurzpasskombinationen versuchte, wurde es prompt gefährlich: Einen Schuss von Dahoud aber lenkte Hitz zur Ecke (43.), Kagawa schoss nach Vorlage von Pulisic deutlich vorbei (45.+1).

Nach der Pause besserte sich das spielerische Niveau zunächst nicht, beide Mannschaften blieben hauptsächlich bei der Variante Langholz. Augsburg immerhin wagte sich deutlich öfter und zahlreicher nach vorne, was zunächst einen Fernschuss von Daniel Baier brachte, der knapp über das Tor flog (53.) – und dann fast einen Nachbau des ersten Augsburger Tors: Dieses Mal brachte Max eine Ecke herein, Caiuby übersprang Sokratis, köpfte aus kurzer Distanz – doch Bürki reagierte stark und wehrte den Ball ab (59) – wie auch wenig später, als erneut Max flankte und Heller köpfte (66.).

Aubameyang scheitert mit Strafstoß kläglich

Dem BVB gelang in dieser Phase wenig bis gar keine Entlastung – und doch wäre beinahe aus dem Nichts das 3:1 gefallen: Pulisic schlug eine Flanke, Aubameyang köpfte – allerdings genau auf Hitz (71.). Es sollte nicht die letzte vergebene Chance durch den Gabuner sein: Auf Intervention des Video-Assistenten und nachdem er die Szene selbst noch einmal angesehen hatte, entschied Schiedsrichter Marco Fritz auf Elfmeter, weil Ja-Cheol Koo Lukasz Piszczek im Strafraum umgerissen hatte. Aubameyang versuchte einen Lupfer, der allerdings kläglich misslang, weil Hitz einfach stehen blieb (78.).

Den Augsburgern gelang es nun aber trotz aller Bemühungen nicht mehr, eine klare Chance herauszuspielen – weshalb am Ende der BVB über drei glückliche Punkte und die Verteidigung der Tabellenführung jubeln konnte.