Dortmund. . Marc Bartra musste gegen Augsburg schon nach 45 Minuten seinen Platz für Sven Bender räumen. Der war aber keine Alternative für die erste Elf.

  • Marc Bartra musste gegen Augsburg schon nach 45 Minuten seinen Platz für Sven Bender räumen
  • Der war aber keine Alternative für die erste Elf
  • "Das wäre maximal verantwortungslos gewesen", erklärte Trainer Thomas Tuchel

Es waren zwei Fragen, die BVB-Trainer Thomas Tuchel auf der Pressekonferenz nach dem 1:1 (0:1) gegen den FC Augsburg zu seinen Verteidigern Sven "Manni" Bender und Marc Bartra gestellt bekam. Allgemeine Verwunderung schien darüber zu herrschen, warum der zuletzt schwache Bartra in der Anfangsformation der Gastgeber stand - und eben nicht Bender.

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„Es wäre maximal verantwortungslos gewesen, Manni aufs Feld zu stellen. Es war klar, dass er nur eine Halbzeit spielen kann“, erklärte Tuchel. Bender litt zuletzt an einer Verletzung am Sprunggelenk, Tuchels Plan war offenbar, den BVB-Defensivmann noch zu schonen: „Manni von Beginn an zu bringen und ihn in der Halbzeit rauszunehmen – das ist keine Option für einen Abwehrspieler.“ Nach 45 gespielten Minuten hatte es dann aber offensichtlich keine Alternative gegeben, als die Auswechslung nach einer Halbzeit doch zu einer Option für einen Abwehrspieler werden zu lassen: Bartra musste raus, Bender bekam seinen Einsatz.

Den angeschlagenen Bender zu bringen, das war für den BVB-Trainer scheinbar ein weitaus geringeres Risiko, als Bartra in der Innenverteidigung weiter das Vertrauen zu schenken. Denn sein Fehlpass und seine misslungene Abseitsfalle hatten zum Augsburger Führungstreffer durch Dong-won Ji geführt. Stellungsfehler, Passfehler, verlorene Zweikämpfe – es war erneut ein rabenschwarzer Abend für den spanischen Nationalspieler.

Tuchel: "Es steckt immer eine gute Absicht dahinter"

Sein Trainer Tuchel mag dankbar dafür gewesen sein, dass es noch eine zweite Frage gegeben hatte. Denn auf diese konnte der 43-Jährige die unterschwellig mitklingende Kritik an Bartra ein wenig zurücknehmen. „Es ist für Marc sehr schwer. Er will sehr viel“, fing Tuchel an und führte weiter aus: „Diese Intensität des Trainings, aber auch die Intensität des Spiels in der Bundesliga ist er nicht gewöhnt. Es ist ein Anpassungsprozess, der dauert. Es kommen sprachliche Probleme dazu, es sind Eingewöhnungsprozesse, das ist ganz normal."

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Tuchel hatte sogar trotz des miserablen Auftritts Lob für den Sommer-Zugang, der vom FC Barcelona gekommen war, übrig: „Er ist wahnsinnig ehrgeizig und ein sehr aufgeschlossener Mensch, der alles sofort perfekt können will und sich wahnsinnig Gedanken macht, wenn das nicht alles klappt." Der 25-Jährige müsse rst noch in seine Rolle bei Borussia Dortmund hineinwachsen: „Wir müssen anerkennen, dass Marc es nicht gewöhnt ist, alle drei Tage zu spielen und für das Spiel die absolute Verantwortung zu tragen."

Insbesondere, wenn er den Anforderungen nicht gerecht wird, wirke sich das auf sein Spiel aus: „Das sieht dann manchmal etwas verkrampft, etwas überambitioniert aus, aber es steckt immer ein guter Kern, eine gute Absicht dahinter. Deshalb kriegt er weiterhin unsere volle Unterstützung.“