Dortmund. Borussia Dortmund und der FC Augsburg trennen sich mit 1:1. Bereits im vierten Pflichtspiel in Folge kann der BVB nur einen Punkt mitnehmen.
Vor dem Spiel hatte Thomas Tuchel noch darüber gesprochen. Der Trainer von Borussia Dortmund hatte gesagt, dass er wegen dieser miserablen Serie durchaus in Sorge sei, weil das die Anstrengungen seiner Mannschaft immer noch potenziere. Er hatte aber auch gesagt, dass er aber manchmal das Gefühl habe, seine Mannschaft bräuchte diese Art Erweckungserlebnis, um den absoluten Willen zum Sieg zu entwickeln. Die Rede ist von den zuletzt bemerkenswert oft auftretenden Rückständen beim BVB. Ein Problem, das auch gegen den FC Augsburg wieder auftrat. Im siebten Pflichtspiel in Serie kassierte Schwarz-Gelb nun das 0:1. Am Ende mühten sich die Dortmunder noch zu einem 1:1 (0:1)-Unentschieden, dem vierten in Serie, und verfestigt damit den Eindruck, dass in der Rückrunde eine Steigerung zwingend erforderlich sein wird.
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Als wäre der Rückstand als solcher nicht schon ärgerlich genug, war es auch noch ein junger Mann, den man in Dortmund kennt: Dong-Won Ji. So ganz viele Tore hat er für den BVB nicht geschossen, aber gegen ihn traf er nun nicht zum ersten Mal. Borussias Verteidiger Marc Bartra hatte diesen Gegentreffer mit einem seiner nicht gerade seltenen Fehlpässe eingeleitet und dann in der Folge auch noch bereitwillig Platz gemacht für den Augsburger auf dessen Weg zum Tor. 0:1 in der 33. Minute. Dabei hatte der schwerfällige BVB in der ersten Halbzeit die besseren Chancen gehabt. Mario Götze traf nach einem hübschen Solo nur den Pfosten (9. Minute), während Matthias Ginter per Kopf (27.), Shinji Kagawa mit einem wuchtigen Schuss von der Strafraumgrenze (30.) und Pierre-Emerick Aubameyang ebenfalls per Kopf (41.) an mangelnder Präzision oder an Augsburgs Torwart Marwin Hitz scheiterten.
Castro und Schürrle verpassen den Siegtreffer
Erst nach der Halbzeitpause erwachte der Zorn des Rückstands, den Tuchel in der Vergangenheit schon beobachtet hatte, deutlich offensichtlicher. Er führte schnell zum Ausgleich. Der erneut zauberhafte Ousmane Dembélé verschaffte Shinji Kagawa mit nur einer Ballberührung viel Platz im Mittelfeld, erhielt den Ball zurück und schob ihn an Hitz vorbei ins Tor (47.). Eine kleine Sehenswürdigkeit zum 1:1. Dortmund entwickelte nun lange vermisste offensive Wucht. Eine Flanke von Christian Pulisic setzte Aubameyang per Seitfallzieher aufs Tor, aber auch auf die Fäuste von Hitz. (50.). Neun Minuten später spielte Dembélé erneut Kagawa frei, der jedoch bestürzend harmlos abschloss.
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Augsburg spielte nun kaum noch eine Rolle, schloss aber die Defensive nach einer Viertelstunde in der zweiten Halbzeit deutlich effizienter. Die Folge: Dortmunds Drangphase ebbte ab. Gefährliches? Gab's seltener. Einen Querschläger Aubameyangs hätte beinahe der gefällige Mikel Merino ins Tor geschossen, doch er wurde in letzter Sekunde dabei gestört (67.). Und selbst der sonst so zuverlässige Aubameyang scheiterte, als er von Gonzalo Castro auf den Weg geschickt über das Tor schoss (77.). Castro und Schürrle verpassten bei einer Doppelchance den Siegtreffer (87.).
So blieb es beim vierten Pflichtspiel-Remis in Serie, mit der BVB in der Tabelle auf der Stelle tritt und hinter den eigenen Erwartungen zurück bleibt. Doch zumindest die Heimserie hielt: Ein ganzes Kalenderjahr lang blieb der nun im eigenen Stadion ungeschlagen. Das hatte es erst einmal gegeben, 1965 war das.