Essen. Einen Tag nach dem mutmaßlichen Anschlag in Berlin rollt in der Bundesliga wieder der Ball. In Frankfurt trägt die Polizei Maschinenpistolen.

Die Bundesliga-Vereine und ihre Fans müssen sich nach dem Anschlag in Berlin in einigen Bundesliga-Stadien auf zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen einstellen. "Die Vereine sind sensibilisiert und treffen in enger Abstimmung mit den lokalen Netzwerkpartnern und hier insbesondere der Polizei möglicherweise erforderliche Zusatzmaßnahmen", sagte Hendrik Große Lefert, der Sicherheitsbeauftragte des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), am Dienstag. Dies könnten intensivere Kontrollen oder verstärkte Ordner- und Polizeipräsenz sein.

Borussia Dortmund hat seine Sicherheitstandards bereits vor der laufenden Saison erhöht, der mutmaßliche Anschlag in Berlin zieht zum Heimspiel gegen den FC Augsburg am Dienstagabend (20 Uhr) keine unmittelbaren Maßnahmen nach sich. "Wir machen uns generell große Gedanken um die Sicherheit", betont der Verein auf Anfrage unserer Redaktion.

Der Hamburger SV, der ebenfalls am Dienstagabend (20 Uhr) den FC Schalke 04 empfängt, hat seine Sicherheitsstandards seit den Terror-Anschlägen von Paris im November 2015 erhöht. In Erwartung vieler Gästefans aus dem Revier sei man ohnehin um einen hohen Grad an Sicherheit bemüht. Im Zuge der Ereignisse von Berlin werden aber keine zusätzlichen Maßnahmen ergriffen, heißt es von Vereinsseite.

Deutsche Stadien zählen zu den sichersten der Welt

Auch Borussia Mönchengladbach hat seine Sicherheitstandards bereits erhöht, und zwar nach der Terrorwarnung in Hannover. Damals musste nur wenige Tage nach den Geschehnissen in Paris das Länderspiel zwischen Deutschland und den Niederlanden kurzfristig abgesagt werden. "Die Mannschaften kommen in Gladbach in einem abgesperrten Bereich an, deshalb sind für die Teams keine zusätzliche Vorkehrungen geplant", lässt sich die Presseabteilung der Borussia zitieren. Ganz allgemein pflege Gladbach in puncto Sicherheitsvorkehrungen seit Hannover einen "gleichbleibend hohen Standard". Gladbach hat den VfL Wolfsburg zu Gast (Dienstag 20 Uhr).

Unüblich geht die Frankfurter Polizei vor: Zum Heimspiel der Eintracht gegen den FSV Mainz 05 "werden einige Kollegen mit Maschinenpistolen ausgestattet sein", und zwar um der "abstrakten Gefährdungslage" Rechnung zu tragen.

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"Auch wenn es letztlich keine hundertprozentige Sicherheit für Veranstaltungen jeglicher Art geben kann, so zählen die Stadien in Deutschland doch zu den sichersten der Welt", sagte Große Lefert. Die Konzepte und Maßnahmen rund um die Fußballspiele würden bereits seit den Geschehnissen im vergangenen Jahr kontinuierlich überprüft und in Abstimmung mit der Polizei und anderen Behörden bei Bedarf angepasst. Von den Terroranschlägen vom 13. November 2015 in Paris war auch das Länderspiel Frankreich - Deutschland betroffen. Wenige Tage danach war in Hannover die Begegnung der DFB-Auswahl gegen die Niederlande wegen einer Bombendrohung abgesagt worden.